Drei Tage nach Beginn einer Waffenruhe hat die israelische Armee ihre Truppen vollständig aus dem Gazastreifen abgezogen. Eine israelische Armeesprecherin sagte, die letzten Soldaten hätten das Palästinensergebiet am Mittelmeer am frühen Morgen verlassen.

Tel Aviv/Gaza. Israelische Medien berichteten, die Truppen sollten noch am Rande des Gazastreifens in erhöhter Alarmbereitschaft verbleiben. Am Dienstag hatten militante Palästinenser nach Armeeangaben noch zwölf Mörsergranaten auf Israel abgefeuert, nach palästinensischen Angaben erschossen israelische Truppen einen Landwirt im nördlichen Gazastreifen. Die Waffenruhe, die beide Seiten einseitig erklärten, war am Sonntag in Kraft getreten.

Die israelische Armee hatte am 27. Dezember die Offensive "Gegossenes Blei" begonnen, um den ständigen Raketenbeschuss israelischer Städte vom Gazastreifen aus zu unterbinden. Bei dem Militäreinsatz wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde in Gaza mindestens 1415 Palästinenser getötet und mehr als 5500 verletzt. Auf der israelischen Seite kamen zehn Soldaten und drei Zivilisten bei Raketenangriffen und Kämpfen ums Leben.

Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon äußerte sich "entsetzt" über das Ausmaß der Zerstörung im Gazastreifen. Bei einem Besuch in der israelischen Grenzstadt Sderot verurteilte er auch die palästinensischen Raketenangriffe auf Israel.