Die deutsche Regierung will sich weiter für eine friedliche Lösung des Irak-Konflikts einsetzen. UN-Waffenkontrolleure sollten den von Powell vorgelegten Hinweisen vor Ort nachgehen

Berlin. In einer ersten Reaktion auf die Rede von US-Außenminister Colin Powell vor dem UN-Sicherheitsrat hat die Bundesregierung gefordert, dass die Hinweise überprüft werden. In einer Erklärung hieß es: "Mit der Mehrheit der Sicherheitsratsmitglieder fordert die Bundesregierung, dass die vorgelegten Fakten an die Inspekteure übergeben und von diesen vor Ort überprüft werden." Die Bundesregierung begrüßte in der Erklärung die "ausführliche Unterrichtung" von Powell. Dadurch hätten die USA die Rolle des Sicherheitsrates für die Konfliktlösung anerkannt und gestärkt. Wie alle anderen sei auch Deutschland besorgt über die Hinweise, dass der Irak weiterhin Massenvernichtungswaffen besitze. Berlin wird sich jedoch auch nach den neuen US-Anschuldigungen gegen den Irak für eine friedliche Lösung des Konflikts einsetzen. Die Sitzung des UN-Sicherheitsrates habe gezeigt, dass die Mehrheit der Ratsmitglieder ebenso wie Deutschland für eine Ausschöpfung aller politischen Mittel, erklärte Regierungssprecher Bela Anda. Deutschland unterstütze insbesondere die französische Forderung nach einer Intensivierung des Inspektionsregimes. Der irakische Präsident Saddam Hussein müsse jedoch "den Ernst der Lage" erkennen und die Resolutionen des Sicherheitsrates "vorbehaltlos und unverzüglich" erfüllen.