Sehr geehrte Redaktion,

vor Weihnachten lebte ich für einige Monate in Südwest-Florida und hatte die lokale Zeitung abonniert. In der Zeitung konnte man an einer Stelle immer den Teil "Sound Off" lesen, wo die Namen, Telefonnummern und E-Mail-Adressen von Bürgermeister, Sheriff, Verwaltungsstellen etc. zu finden waren, falls man eine Beschwerde loswerden wollte, Anregungen geben wollte etc. Wenn man hier in Hamburg seinen lokalen Bundestagsabgeordneten, den Bürgermeister, einen Verwaltungsleiter kontakten möchte, muss man die Kontaktmöglichkeiten erst mal erforschen, bevor man das Anliegen artikulieren kann.

Das könnte durch die regelmäßige Information in Ihrer Zeitung wesentlich leichter gemacht werden, würde dem Bürger sehr nützen und die politischen Stellen, Verwaltungen und so weiter schnell mit der Basis in Berührung bringen.

Mit freundlichem Gruß

Wingolf Mielke

Sehr geehrter Herr Mielke,

vielen Dank für Ihren Brief! Das ist eine gute Anregung. Eine "kurze Leitung" zwischen Verwaltung und Einwohnern macht das Zusammenleben in einer Metropole einfacher und verbessert die Lebensqualität. Und es tut gut zu wissen, dass man solche Adressen, wenn man sie denn braucht, Tag für Tag in der eigenen Zeitung finden kann. Das Hamburger Abendblatt ist auf dem Weg zur multimedialen Bürgerzeitung und ständig auf der Suche nach Verbesserungen dieser Art. Wir werden die Idee deshalb aufnehmen, sie sinnvoll auf Hamburg übertragen und dann baldmöglichst mit diesem Service starten.

Mir hat außerdem sehr gut gefallen, dass Sie in Florida darüber nachgedacht haben, wie man die Bedürfnisse und Erfahrungen der US-Leser nach Hamburg transferieren könnte. Das hatte ich mit meiner Idee vom Bürger 2020 unter anderem gemeint: eine gesteigerte Form von Verantwortlichkeit, und zwar nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere und das Gemeinwesen. Sie haben mit Ihrer Anregung diesen Weg beschritten. Vorbildlich! Nur einen echten Sheriff können wir nicht bieten ...

Herzlichst,

Ihr Claus Strunz