Liebe Redaktion,

endlich! Einer Weltstadt und der zukünftigen Heimatstadt der Elbphilharmonie würdig - das Kulturhighlight des Monats als Aufmacher auf Seite 1 der Montagausgabe -, Gratulation dem Abendblatt und die Hoffnung, dass dies der Start in eine neue Kulturberichterstattung des Abendblatts ist. Hamburg hat die Spielstätten, hat (leider nur zum Teil) die Stars und sollte zukünftig auch die Berichterstattung haben, um zu Städten wie Berlin, München und Wien aufschließen zu können. Ein Erfolg versprechender Start.

Christoph Hasselmann, per E-Mail

Sehr geehrter Herr Hasselmann,

herzlichen Dank, wir freuen uns, dass Ihnen unsere Berichterstattung über die Siegfried-Premiere gefallen hat. Ja, Sie sprechen mir aus dem Herzen: Möchte eine Metropole wie Hamburg in die Liga der Weltstädte aufsteigen, braucht sie nicht nur weiterhin attraktive Messen und Kongresse, nicht nur wirtschaftliche Erfolge und Kompetenz in Form von Top-Unternehmen, die Hamburg als Standort wählen - sie braucht auch Kultur. Überspitzt gesagt: Hamburg sollte sich das Ziel setzen, auch Welt-Kulturstadt zu werden.

Warum? Kultur, Kunst haben eine Gesellschaft stets mitgeformt, ja sie veredeln sie gewissermaßen. "Die Kunst ist das Gewissen der Menschheit", befand einst Philosoph Hebbel in seinen Tagebüchern. "Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele", formulierte Pablo Picasso. Von den Denkern von einst zurück zu unseren Real-Politikern der Gegenwart. Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat gerade gesagt: "Kultur ist eine Investition in die Zukunft." Wie auch immer: Hamburg braucht Top-Kultur, Top-Stars, die auf den Bühnen der Stadt Hamburg flanieren, keine Frage. Hamburg ist in dieser Hinsicht auf gutem Weg, mit Siegfried allemal. Das Hamburger Abendblatt bietet seinen Lesern schon jetzt die umfangreichste Berichterstattung über Hamburger Kulturthemen - mit den Kultur-Seiten in der Zeitung, mit Kultur im neuen "magazin", mit Hamburg LIVE, dem Heft, und den täglichen Live-Seiten. Und mit den Beilagen "Museumswelt" und "Musik". Dass wir weiter und umfassend über Kultur in Hamburg berichten werden, kann ich Ihnen versichern.

Ich würde den Bogen sogar noch weiter spannen: Gewiss sind es nicht allein Opern- oder andere musikalische Großereignisse, die Sie ansprechen, sondern natürlich auch erlesene Theater-Premieren oder Themen wie die Buchmesse, über die es sich lohnt, kreativ zu berichten. Dazu gehört auch das derzeit eher düstere Kapitel, wie viel Geld eine Stadt für Kunst auszugeben bereit ist.

Mit unserer originellen "Nein"-Offensive zu den Millionen-Sparplänen des Senats haben wir einen weiteren Akzent bei unserer Kulturberichterstattung gesetzt, stimmen Sie mir da zu? Ebenso mit unserer Buchreihe der Kultwerke berühmter Autoren mit Hamburg-Themen. Ich darf Ihnen verraten: Wir denken sogar darüber nach, unsere Kulturseiten im Blatt zu einem eigenen "Buch", wie wir Journalisten sagen, aufzuwerten, wie Sie es etwa beim Hamburg-Teil kennen. Wir arbeiten gerade am Relaunch, also an der Neugestaltung des Hamburger Abendblatts. Mit unserem neuen "magazin", das einen klaren Schwerpunkt für Hamburg setzt, ist der Anfang gemacht. Warten Sie ab, es lohnt sich.

Herzlichst

Ihr Claus Strunz