"Mein Lebenslauf liest sich wie ein Abenteuerroman", sagt Andrea Meenken lachend. Die 32-Jährige ist Sozialberaterin beim Studierendenwerk Hamburg und kümmert sich dort vor allem um Fragen der Finanzierung und um internationale Studenten. Der Job passt zu der weltoffenen Frau, die nach dem Abi ein freiwilliges soziales Jahr im Seemannsheim in Hamburg gemacht hat. "Dabei bin ich durch die Welt gereist, ohne Hamburg zu verlassen!"

Der Job gefiel Meenken so gut, dass sie dabeiblieb: Drei Jahre arbeitete sie in der Seemannsmission in Emden. "Eigentlich war es ein Studentenjob", erzählt sie, "aber trotzdem war ich eher so etwas wie eine Sozialarbeiterin." Sie habe dort Menschen aus 80 Prozent aller Länder der Welt getroffen.

"Irgendwann habe ich aber gemerkt, dass die Arbeit im Seemannsheim spannender ist, wenn man sie ehrenamtlich macht und den Kontakt zu den Menschen pflegt, statt im Büro zu sitzen und Überweisungen zu schreiben", sagt Meenken heute.

Kurz vor ihrem Abschluss in "Sozialer Arbeit" stieg sie dann selbst auf ein Schiff, um für ihre Diplomarbeit die Lebensbedingungen der Seeleute an Bord zu erforschen. "Ich bin einfach nach Hongkong geflogen, eingestiegen und fünf Wochen lang mitgefahren", sagt sie. Nein, Angst habe sie keine gehabt. "Ich habe im Studium alles mitgenommen, was ging, und das macht mich heute als Menschen aus", sagt Meenken. Und erzählt auch noch von einem dreimonatigen Praktikum in Nicaragua.