Dass sie nach dem Abi etwas "in der sozialen Richtung" studieren wollte, war Maria Ehrhardt, 20, schon früh klar. Seit sie fünfzehn ist, engagiert sie sich in Projekten mit Kindern und Jugendlichen. Auch in der Kirchengemeinde ihres Heimatortes Thale im Harz war sie aktiv. Und so bewarb sich sie bei der evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit und Diakonie in Hamburg Horn um einen Studienplatz. Nun hat Maria das erste Semester in der kleinen Uni auf dem Gelände der Stiftung Rauhes Haus hinter sich. Und freut sich riesig über die Semesterferien. Denn sie fliegt nach Israel. Zum zweiten Mal.

Gleich nach dem Abi packte sie das Fernweh. "Ich wollte weit weg, etwas Ungewöhnliches machen", sagt sie. Also entschied Maria sich für Israel, "weil es religiös und politisch so interessant ist. Und das Wetter ist auch gut", sagt sie und schmunzelt. Viele Freunde rieten ihr ab, das sei doch zu gefährlich. Doch die Abiturientin ließ sich nicht beirren.

Für "Dienste in Israel" arbeitete sie in einer sozialen Einrichtung mit körperbehinderten Frauen nahe Jerusalem. Sie traf Israelis, arabische Palästinenser, jüdische Russen. "Verständigt haben wir uns oft mit Händen und Füßen und ein paar Brocken Hebräisch, das ging erstaunlich gut", erzählt Maria.

Obwohl sie während des Gaza-Krieges dort war, hatte sie kaum Angst. "Ich habe ein konfliktfreies Aufeinandertreffen der Kulturen erlebt und sehr offene und gastfreundliche Menschen", erinnert sie sich. Darum wird jetzt der Rucksack gepackt: Mit drei Freundinnen will Maria quer durch Israel reisen.