Als Stephanie Frank mit ihrem Studium begann, war ihre Tochter gerade ein halbes Jahr alt. "Mit ihr im Babysitz ging ich zur Einführungsveranstaltung", erinnert sich die 34-Jährige. Heute ist ihre Kleine sechs und Stephanie Frank fast fertige Diplom-Kauffrau (FH). "Jeden Tag warte ich auf die Mitteilung der Endnote", sagt sie. Sie ist zuversichtlich und auch ein bisschen stolz: Trotz ihrer Aufgaben als Mutter und ihrem Job hat sie das BWL-Studium an der Hamburger Fern-Hochschule durchgezogen.

Zu Beginn jedes Semesters kam ein Paket mit Studienbriefen. "Fünf bis zehn DIN-A4-Hefte pro Fach mit mindestens 60 Seiten", erzählt Frank. Beinahe jeden Abend funktionierte sie den Esstisch in ihrer Wohnung zum Arbeitsplatz um. Sie büffelte auch am Wochenende oder fuhr zu Klausuren und Präsenzveranstaltungen ins Studienzentrum der Fern-Hochschule in Barmbek. Die Tage waren voll durchgeplant. "Mein Mann und die Eltern haben mich sehr unterstützt", lobt sie.

Nur so konnte sie ihren Traum umsetzen. "Ich wollte immer studieren", sagt die Hamburgerin. "Es macht mir Spaß zu forschen, mich mit Theorie zu beschäftigen." Nach dem Abi war sie gleich in den Beruf eingestiegen, hatte zuletzt als Assistentin der Geschäftsführung einer Immobilienfirma gearbeitet. Mit ihrer neuen Qualifikation will sie sich jetzt bewerben. Doch erst mal widmet sie die freie Zeit ihren Freunden und ihrer Familie. "Wenn ich jetzt mit meiner Tochter zum Spielplatz gehe, bleiben meine Bücher zu Hause."