Mengqi Wang studiert Modedesign. Die Stoffe der Zukunft sind für sie Textilien aus Zellulosefasern.

Hamburg. Mengqi Wang schiebt ihren A2-Zeichenblock in die große schwarze Mappe. Die zierliche Studentin kommt eben vom Grundkurs Zeichnen an der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW). "Gezeichnet hab ich schon immer gern, aber früher waren es Mangas, die japanischen Comics, heute übe ich Aktzeichnen für meinen Beruf", erklärt die junge Frau. Sie studiert Modedesign.

Ursprünglich wollte sie mal Gamedesignerin werden, am Computer Spiele erfinden. "Aber dann dachte ich mir, was soll ich in der virtuellen Welt, ich fertige lieber etwas, das haltbar ist", sagt die 21-Jährige, die mit ihren Eltern vor elf Jahren aus China nach Deutschland kam. Und so entdeckte sie für sich die Welt der Stoffe, der Formen und Farben. "Mode ist für mich das schönste handwerkliche Feld, in dem man arbeiten kann, es geht hinein bis in die Kunst", findet Mengqi.

Mode sei nicht oberflächlich, betont sie. "An ihr lässt sich die Idee einer Epoche ablesen." Bestes Beispiel sei die Französische Revolution. "Kniehosen wurden zum Symbol für Reaktionäre, und lange Hosen galten als progressiv, sie wurden zur Kleidung des Bürgers", erklärt Mengqi Wang.

Die Stoffe der Zukunft sind für sie Textilien aus Zellulosefasern. "Die werden aus Holzabfällen viel umweltverträglicher und haltbarer hergestellt als Baumwolle", begeistert sie sich. Ihre Vision: "Ich möchte ein eigenes Label gründen für ökologisch produzierte, fair gehandelte Bekleidung - die zudem auch noch bezahlbar ist."