Der Onkel von Sharon und ihrer kleinen Schwester Chiara bestreitet, die Mädchen getötet zu haben. Die Ermittler suchen nun nach weiteren Beweisen.

München/Krailling. Knapp drei Wochen nach dem Doppelmord an den Schwestern Sharon (11) und Chiara (8) im bayerischen Krailling hat die Polizei die Umgebung des Tatorts nach Beweisstücken abgesucht. Es werde nach Kleidung von Täter und Opfern gesucht, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Andrea Titz, am Montag in München. Die Suche konzentriere sich auf die vermutliche Fahrstrecke des Tatverdächtigen am Tattag, berichtete die Polizei.

Die beiden Mädchen waren in der Nacht zum 24. März in der Wohnung der Familie getötet worden. Die Mutter fand ihre Leichen, als sie am frühen Morgen von der Arbeit in einer benachbarten Kneipe nach Hause kam. Ihr Schwager und damit der Onkel der Mädchen sitzt unter dringendem Tatverdacht in Untersuchungshaft. Er schweigt bisher.

Laut Polizei gilt die Suche vom Montag am Streckenverlauf von Krailling bis Peißenberg dem angenommenen Fahrtweg des Verdächtigen vom Tatort zu seiner Arbeitsstelle sowie von dieser zum Wohnort. Insgesamt waren für den ganztägigen Sucheinsatz rund 300 Polizeibeamte im Einsatz.

Ein Strick, der zuvor am Tatort gefunden worden war, sei bei den Morden verwendet worden, bestätigte Titz zudem am Montag entsprechende Medienberichte. Er wird derzeit spurentechnisch untersucht. Weitere Einzelheiten gaben Polizei und Staatsanwaltschaft dazu jedoch mit Verweis auf ermittlungstaktische Gründe nicht bekannt.

Insgesamt habe die Soko „Margarete“ in dem Fall inzwischen 104 Vergleichsspeichelproben erhoben, mehr als 150 Vernehmungen geführt sowie 176 Hinweise erfasst. Hinweise eventueller Zeugen oder zu Fundstücken würden bei jeder Polizeidienststelle entgegen genommen.