Knapp zehn Monate nach dem brutalen Doppelmord an zwei Schwestern aus Krailling hat vor dem Landgericht München der Prozess gegen den Onkel begonnen.

München/Krailling. Als mutmaßlicher Mörder zweier kleiner Mädchen muss sich ihr 51-jähriger Onkel seit Dienstag vor dem Landgericht München verantworten. Mit einem Seil, einer Hantelstange und einem Küchenmesser soll der Mann die achtjährige Chiara und die elfjährige Sharon in der Nacht zum 24. März 2011 in ihrer Wohnung im Münchner Vorort Krailling umgebracht haben. Das Motiv der Bluttat soll Geld gewesen sein.

Der Mann habe sich mit dem Bau eines Hauses schwer verschuldet. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der vierfache Vater an ein Erbe kommen wollte. Nach Ansicht der Anklage wollte er eigentlich auch die Mutter der Kinder umbringen und die Tat als erweiterten Selbstmord tarnen. Dann wäre seine Ehefrau als Schwester Erbin gewesen.

Die Mutter fand ihre beiden toten Kinder, als sie am frühen Morgen nach Hause kam. Sie hatte in der nur 50 Meter entfernten Musikkneipe ihres Lebensgefährten geholfen. DNA-Spuren des Onkels in der Wohnung und an den Leichen der Kinder brachten die Ermittler auf die Spur. Der Mann hat die Tat bestritten und schweigt seither.

Bisher sind 13 Prozesstage bis zum 27. März angesetzt. Am Dienstag sollen zunächst Polizeibeamte als Zeugen gehört werden, die am Tatort waren. Am Mittwoch sollen dann Rettungskräfte aussagen.