Der 29-jährige Sven S. hat als Zeuge vor dem Koblenzer Landgericht ausgesagt, der angeklagte Detlef S. hätte ihn mehrfach sexuell missbraucht.

Koblenz. Im Westerwälder Missbrauchsprozess hat am Donnerstagmorgen ein weiterer Stiefsohn des Angeklagten neue Vorwürfe erhoben. Er sei von seinem Stiefvater zwischen dem zehnten und zwölften Lebensjahr sexuell missbraucht worden, sagte der 29-jährige Sven S. als Zeuge vor dem Koblenzer Landgericht. Der Angeklagte sei mehrfach "in sein Bett gekrochen" und habe an seinem Genital "gespielt".

Am Mittwoch hatte der 48-jährige Angeklagte überraschend ein Teilgeständnis abgelegt, in dem er den Missbrauch an seiner leiblichen Tochter einräumte. Zu den Anschuldigungen im Zusammenhang mit den 27-jährigen Zwillingen Natascha und Björn äußerte sich der Angeklagte hingegen nicht. Zum Prozessauftakt hatte er lediglich eingeräumt, mit Natascha acht Kinder gezeugt zu haben.

Vorgeworfen werden dem Mann insgesamt 350 Fälle von sexuellem Missbrauch sowie 35 Fälle, in denen er die beiden Mädchen zur Prostitution gezwungen haben soll. Außerdem soll er die Kinder immer wieder mit Schlägen traktiert haben. Seit 10. August 2010 sitzt er in Untersuchungshaft.

+++ Missbrauchsprozess: Angeklagter legt Teilgeständnis ab +++

Der Angeklagte hat mit seiner 52 Jahre alten Ehefrau vier gemeinsame Kinder. Vier weitere Kinder brachte die Frau aus vorherigen Ehen mit in die Familie.