Fatma Yavuz , Aushilfe bei "Mickleys Salatbar". Muslimin, verheiratet, eine Tochter. "Die Anschläge vom 11. September mit dem muslimischen Glauben zu begründen ist eine Frechheit! Diese Attentäter waren keine religiösen Menschen, sondern einfach Terroristen. Ich bin selber Muslimin, und ich weiß, dass im Koran steht: Seid einander Bruder und Bruder. Jemanden zu schlagen oder gar zu töten ist ein Verbrechen gegen unsere Religion. Gott erlaubt so etwas nicht! Die ganze Sache macht mich sehr, sehr traurig. Am 11. September stand ich in meinem Laden und habe im Radio gehört, dass etwas passiert ist. Ich bin sofort zu meiner Tochter rübergelaufen, um den Fernseher anzuschalten. Es war so schrecklich. Die Leute sprangen aus den Fenstern, um nicht zu verbrennen. Ich könnte bin Laden eigenhändig erwürgen. Wir haben viel darüber diskutiert. Ich habe viele deutsche Freunde, denn ich lebe seit 1972 hier, aber in meinem Freundeskreis sind auch Kurden, Anhänger der PKK, Türken und Aleviten. Alle Menschen sind gleich, und ich liebe sie so, wie sie sind. Sie müssen aber gute Menschen sein. Persönlich als Muslimin angegriffen hat mich niemand. Auch aus meinem Freundeskreis habe ich nichts gehört über Pöbeleien oder so. Alle waren gleichermaßen erschrocken. Meine Tochter hat seitdem Angst, in ein Flugzeug zu steigen. Ich selbst gucke mich immer im Bus um, ob Männer mit Bärten oder komische Pakete zu sehen sind. Das ist schon furchtbar. Eine Freundin von mir wohnte sogar in Harburg gegenüber den Attentätern. Sie sagte zu mir: ,Gut, dass wir diese Leute niemals getroffen haben!' Amerika hat dieses Verbrechen die Augen geöffnet. Sie haben endlich erkannt, dass sie Attentäter in ihrem Land haben. Auch Deutschland muss viel wacher sein. Die Deutschen sind viel zu gutmütig: Da kommen Leute aus Afghanistan, hängen ein ,Kulturverein'-Schild über ihren Laden, kassieren Geld vom Staat und bereiten böse Dinge vor. Das darf einfach nicht sein. Deutschland muss genauer hingucken. Das sage ich als Ausländerin!"