Im Fall des Inzest-Vaters von Amstetten gibt es eine gute Nachricht. Der Gesundheitszustand der 19 Jahre alten Tochter von Elisabeth F. (42) hat sich “stabilisiert“.

Amstetten. Im Fall des Inzest-Vaters von Amstetten gibt es eine gute Nachricht. Der Gesundheitszustand der 19 Jahre alten Tochter von Elisabeth F. (42) hat sich "stabilisiert". Die junge Frau, die seit zwei Wochen im künstlichen Koma liegt, befinde sich aber nach wie vor auf der Intensivstation des Landeskrankenhauses Amstetten im künstlichen Koma, sagte ein Sprecher. Eine Infektion hat die Niere der Frau geschädigt. Die lebensgefährliche Erkrankung von Kerstin, die ihr gesamtes Leben mit ihrer Mutter im Kellerverlies von Josef F. (73) verbringen musste, hatte am 24. April zur Befreiung der Mutter und zweier Brüder (18/6) geführt.

Der Chef der Landeskriminalpolizei Niederösterreich bestätigte Berichte, wonach Josef F. seine Tochter Elisabeth zunächst mit Handschellen an einen Pfosten gefesselt und dann monatelang mit einer Leine "angebunden" hat. Kripo-Chef Franz Polzer bedauerte, dass diese "Indiskretion", die aus der einzigen polizeilichen Vernehmung des 73-Jährigen stammte, an die Öffentlichkeit gekommen sei.

Unterdessen hat der Verteidiger von Josef F. für seinen Mandanten eine psychiatrische Behandlung statt einer Haftstrafe gefordert. "Ich glaube, mein Mandant gehört nicht ins Gefängnis, sondern in eine geschlossene Psychiatrie", sagte Rudolf Mayer der "Bild am Sonntag". Zudem warnte er davor, seinen Mandanten zu verteufeln. Seiner Einschätzung nach sei Josef F. "psychisch krank und damit unzurechnungsfähig". Sollte ein vom Gericht bestellter Gutachter die Persönlichkeit des Täters anders einschätzen, werde er erwägen, ein eigenes Gutachten in Auftrag zu geben. Mayer betonte, dass F. den Inzest mit seiner Tochter zugegeben und außerdem gestanden habe, sie eingesperrt zu haben. "Gegen den Vorwurf 'Mord durch Unterlassung' jedoch werden wir uns wehren." F. hatte mit seiner Tochter sieben Kinder gezeugt, von denen eins kurz nach der Geburt starb. Mayer mahnte einen fairen Prozess für Josef F. an. "Denn ich vertrete kein Monster, sondern einen Menschen. Auch wenn es für viele nicht nachvollziehbar ist." Er selbst habe bereits Drohbriefe erhalten.

Filmberichte zum Inzest-Fall in Amstetten