Kommentar: Deutsche Medaillen in Turin

Bei allem Lamento über die Organisation: Aus sportlicher Sicht kann sich die deutsche Delegation über den Auftakt der Olympischen Winterspiele nicht beklagen. Vier Goldmedaillen haben die Athleten an den ersten vier Tagen aus dem Schnee und Eis geschürft. Es gab enttäuschte Hoffnungen wie Tobias Angerer und Claudia Pechstein; doch sie wurden durch die Überraschungssiege von Michael Greis und Georg Hettich kompensiert.

Das ist mehr, als man erhoffen durfte. Und es untermauert den Anspruch des Nationalen Olympischen Komitees, jene Spitzenposition zurückzuerobern, von der man sich in den Sommersportarten längst verabschieden mußte.

Daß die hiesigen Ski- und Kufenstars kernige Burschen und Mädels seien, greift als Erklärung zu kurz. Der Erfolg stützt sich auf einen Vorsprung an Technik und Know-how. Vertreter aus der sogenannten Dritten Welt gelten in Turin bestenfalls als Exoten. Konkurrenten sind sie nicht. Doch wehe, die Kenianer fangen mit dem Langlaufen an!