Die Insel will ihre Gäste ganz bewusst in eine Zauberwelt führen, Naturgenuss, Langsamkeit und Stille sind ihre Zaubermittelchen.

Von seinen Einwohnern wird die Insel liebevoll Töwerland das Zauberland genannt. Die Insel will ihre Gäste ganz bewusst in eine Zauberwelt führen, Naturgenuss, Langsamkeit und Stille sind ihre Zaubermittelchen. Nicht immer ist man dem Magischen so verbunden gewesen. 1590 wurden drei Juister Frauen als Hexen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Doch heute geht es sehr friedlich auf der Insel zu. Die Juister Verwaltung hat Autos von der Insel verbannt: Fahrräder und Pferdekarren sind die Hauptverkehrsmittel. Vor allem Strandliebhaber kommen hier auf ihre Kosten.

Die Juister behaupten daher nicht ohne Stolz, dass die Insel die schönste Sandbank der Welt sei. Der makellose, helle Strand scheint sich in der Tat endlos vor dem Besucher auszubreiten. Die durch die Dünen führende Strandpromenade sucht ihresgleichen. Die Insel ist 17,5 km lang und sehr schmal, manchmal sogar nur 500 Meter breit, und liegt günstig zur See. Hier muss die Küste nirgendwo mit Buhnen geschützt werden, im Gegenteil: Die Insel gewinnt noch durch natürliche Sandanspülungen an Fläche hinzu. Vor der Westküste bilden sich neue Sandinseln.

Allerdings hat auch diese Nordseeinsel die Wucht des Meeres zu spüren bekommen. 1651 schlug ein Meereseinbruch Juist in zwei Teile. 1717 vernichteten die Fluten ein Dorf und wertvolles Weideland. Ende des 19. Jh. gelang es, durch Deichbauten und Dünenbefestigungen die beiden Inselhälften miteinander zu verbinden. Die Wellenangriffe zerklüfteten die Insel, so dass es bis heute sehr ursprünglich wirkt, worin der besondere Reiz der Insel begründet liegt. Und die Rückschläge hatten noch etwas Gutes, ab 1793 wurde ein funktionelles und allseits bewundertes Sozialsystem eingeführt.

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Doch es dauerte, bis sich ein florierendes Seebad entwickeln konnte, denn die Anreise blieb lange Zeit kompliziert. Erst seit 1883 die Eisenbahn direkt nach Norddeich und von dort eine Fähre fuhr, begann sich der Tourismus zu etablieren. Juist bleibt eine Herausforderung: Die Fahrrinne von Norddeich unterliegt heftiger Wasserdynamik. Kapitäne müssen sich nicht nur den Gezeiten anpassen, sondern sich auch mit einem vorsichtigen Slalom durch die Pricken auf den letzten Metern dem Hafen nähern. Ab und zu müssen Fähren einige Ehrenrunden drehen, weil die Fahrrinne zu flach ist. Dies geschieht oft im Winter, wenn der Ostwind das Wasser aus dem Watt fegt.

Dann muss die Insel aus der Luft versorgt werden. Gäste stecken dann ebenfalls fest und müssen dann entweder ebenfalls auf den Flieger umsteigen, oder ihren Urlaub verlängern. Heute ist Juist vor allem stolz darauf, die feinste, eleganteste, exklusivste Insel der Ostfriesen-Eilande zu sein. Neben ihren Nobelhotels besitzt sie sehr elegante Ferienhäuser und mehrere exzellente Restaurants. Auf dem Strand fällt ein Gebäude aus dem Rahmen. Es thront in beherrschender Lage auf dem Dünenkamm vor dem Haupteingang zum Strand. Das blendend weiße schlossartige Gebäude besitzt eine moderne Glaskuppel, die in der Sonne glitzert. Das Strandbad hat besonders vor dem Ersten Weltkrieg illustre Gäste gesehen, Freiherr von Droste-Hülshoff, der bulgarische König, der gleichnamige Erfinder der berühmten Wurlitzer-Orgeln und besonders gern König Friedrich August III. von Sachsen.

Besonders munter ging es im 17. Jh. auf der Insel zu, als Graf Enno von Ostfriesland sich dort eine Reihe von Pferden hielt. Wie kommen die Pferde auf die Insel, kann man sich berechtigtweise fragen? Sie waren Abkömmlinge von Schiffsbrüchigen, deren Vorfahren einst von gesunkenen Kreuzfahrerkoggen stammten und auf Juist gestrandet waren. Ennos Pferdegestüt war mit bis zu hundert Rössern eines der größten in Europa. Um die Wildpferde zu zähmen, beschäftigte Enno sogar "Cowboys" wie man in den ostfriesischen Annalen nachlesen kann und zwar kamen die aus der Dorfbevölkerung höchst selbst, die für ihre Mühen jedes Jahr mit einer Tonne Bier belohnt wurden.

Kiek mol (in)!

Kurhaus Juist und Meerschwimmbad Einrichtungen für die Belange der Gäste. In der Nähe des Kurmittelhauses liegt das Meerschwimmbad.

Wasserturm Das Inselwahrzeichen - der markant gestreifte Wasserturm ragt hier auf. Unterhalb der Dünenkette liegt der Hauptbadestrand.

Zentrum von Juist In dem von modernen roten Backsteinbauten geprägten Hauptort lockt eine bunte Palette an Geschäften, Cafes und Restaurants.

Nationalparkhaus am Kurplatz Kindgerechte zusammengestellte Informationen über den Lebensraum Nordsee und das Wattenmeer

Janusplatz ist benannt nach dem Pfarrer, der sich als erste für die Gründung eines Seebades auf Juist stark machte. Die kleine Anlage weist neben prächtigen Rosengewächsen einige der wenigen noch erhaltenen alten Insulanerhäusern auf

Hammer See Der einzige Süßwassersee der Ostfriesischen Insel ist mit Weiden, Erlen, Heckenrosen und Pappeln wildromantisch in die Dünenlandschaft eingebettet. Viele Vögel brüten hier, der See entstand nachdem die auseinander gerissenen Teile "wieder zusammenwuchsen" (er ist nur zu Fuß zu umwandern, ca. 1,5 Stunden sollte man dafür einplanen)

Loog war einst der Hauptort von Juist, heute ist es das zweite, beschauliche Dorf der Insel und wirkt etwas verschlafen. Der Strand Loog, westlich des Ortes, hat die legendäre Domäne Loog zu bieten - ein Bilderbuchbauernhof mit Ententeich, Misthaufen, Tieren und Bauernhof-Gastwirtschaft.

Nordsee-Hotel thront über dem Strand und ist architektonisch besonders gelungen

Haus des Gastes mit guten Veranstaltungen

Töpferei Inselkeramik wird in der Inseltöpferei (Gräfin-Theda-Str.) und dem Keramik-Atelier im Loog (Loogster Pad) hergestellt.

Küstenmuseum Geschichte und Entwicklung von Juist und den Ostfriesischen Inseln, Wissenswertes vom Alltag an der Küste, vom Deichbau und Küstenschutz, der Geschichte der Seenotrettung bis zu einer Dokumentation über Erdöl- und Gasbohrungen in der Nordsee. Dem Museum ist eine Kunstgalerie angeschlossen.

Natur: Das bewaldete Dünenland endet abrupt in den Haakdünen, die man auf niedrigen, sandigen Billriff umrunden kann

Vor Juist haben sich Sandplaten gebildet, die größte ist Memmert, hier brüten vor allem Silber- und Heringsmöwen

Östliche Sandspitze von Juist Kalfamer, kann man von April bis Oktober nur im Rahmen von naturkundlichen Führungen besuchen, denn hier brüten die seltenen Zwerseeschwalben

Eeten un Drinken

Restaurant Gabeljürge Gräfin-Theda-Str. 3, Tel. 04935/10 07.

Wilhelmshöhe Das schöne Ausflugslokal liegt auf einer Düne im Osten der Insel, mit Blick aufs Watt und Meer, Flugplatzstr. 21, Tel. 04935/249.

Domäne Bill Das beliebteste Ausflugslokal der Insel liegt im Naturschutzgebiet Bill inmitten von Feldern und Weiden, bei gutem Wetter muss man sich entsprechend lange für ein kühles Bier anstellen.

Loopen, swömmen un hüppen

Rundflug im Motorsegler Flugplatz (Tel. 04935/213 oder 399)

Hülp Kurverwaltung Juist 26571 Juist, Tel 049 35/809106 www.juist.de

Anreis Schiffsverbindungen Abfahrtshafen nach Juist ist Norddeich-Mole. Der Fahrplan ist stark tidenabhängig (Auskunft Tel. 04931/98 70). Ab Norddeich mit Reederei Norden-Frisia, www.reederei-frisia.de , tgl. Überfahrt ca. 1 Std. 30 Min
Flugverbindung ab Flugplatz Norden-Norddeich, Büro Norden, Tel. 049 31/9332-0