Wer mit wem, wann und wie lange telefoniert, sind die Grunddaten, die jede Telefongesellschaft schon deswegen speichert, um ihren Kunden korrekte Rechnungen auszustellen. Dazu den Namen eines Angerufenen aufgrund seiner Telefonnummer herauszufinden ist dann ein Kinderspiel.

Seit Inkrafttreten des neuen Telekommunikationsgesetzes im Januar 2008 müssen Beginn und Ende eines Gesprächs selbst bei Flatrate-Nutzern aufgezeichnet werden, bei Handynutzern zusätzlich auch die Nummer der Funkzellen, in denen ein Gespräch begann und endete. Das Gesetz sieht eine Speicherung dieser Daten für mindestens ein halbes Jahr vor.

Aus diesen Basisdaten lässt sich relativ einfach ein Nutzerprofil erstellen. Spricht beispielsweise der Mitarbeiter einer Firma oft und lange mit einem bestimmten Journalisten? Oder eine Privatperson bestellt regelmäßig per Telefon Waren bei einem bestimmten Händler, sodass es sich lohnen könnte, sie mit entsprechender Werbung einzudecken.

Doch so einfach sich das anhört, der Aufwand für die Analyse solcher Verbindungsdaten ist dennoch so hoch, dass damit oft externe Spezialisten beauftragt werden. Schließlich müssen meist Hunderte von Gesprächsdaten über längere Zeit untersucht werden, um ein aussagekräftiges Profil zu erhalten.

Um in einer nächsten Stufe der Überwachung die Inhalte der Telefonate aufzuzeichnen, bedarf es eines noch viel größeren Aufwands, abgesehen davon, dass dies auch den Telefonanbietern verboten ist. Allerdings müssen sie für polizeiliche Ermittlungen Schnittstellen vorhalten, an denen Gespräche bestimmter Teilnehmer aus- und an die Behörden weitergeleitet werden können.

Für Privatunternehmen, die regelmäßig die Gespräche ihrer Mitarbeiter mithören wollen, ist dieser Aufwand ebenfalls viel zu teuer. Wollen sie es dennoch, kommen erneut externe Sicherheitsdienste ins Spiel. Die gehen dann allerdings meist den direkten, weil einfachsten Weg: Sie verstecken eine Funkwanze im Hörer. Wer nicht will, dass seine Daten aufgezeichnet werden, geht einfach zur nächsten Telefonzelle, sollte dabei aber keinesfalls seine Kreditkarte benutzen.