In der Diskussion über wachsende Armut in Deutschland wird häufig der Begriff Prekariat verwendet. Das Wort verbindet die Bezeichnungen prekär und Proletariat. Prekär geht auf das lateinische Wort "precarius" zurück, was so viel bedeutet wie schwierig, heikel oder misslich.

Unter der sogenannten Prekarisierung verstehen Soziologen bereits seit den 1980er-Jahren die wachsende Zahl bislang untypischer Beschäftigungsverhältnisse in der Arbeitswelt und die daraus folgenden wirtschaftlichen, sozialen und psychologischen Folgen. Dazu zählen unter anderem befristete Arbeitsverträge, Leih- und Zeitarbeit oder sinkender Kündigungsschutz.

Der Begriff beschreibt keine gleichförmige Gruppe. Auch die wachsende Zahl von Praktikanten, Selbstständigen und Angestellten auf Zeit ordnen manche Soziologen dem Prekariat zu.