Deutschland und wichtige Staaten der arabischen Welt suchen den Schulterschluss gegen das brutale Regime von Baschar al-Assad in Syrien.

Hamburg. Die fortgesetzten Gewalttaten der syrischen Armee gegen Oppositionelle sind das Hauptthema der Arabienreise von Bundesaußenminister Guido Westerwelle. Gemeinsam mit dem Generalsekretär des Golf-Kooperationsrates (GCC), Abdul Latif al-Sajjani, forderte Westerwelle am Sonntag ein Ende des Blutvergießens in Syrien. "Das Morden in Syrien ist furchtbar. Es muss unverzüglich beendet werden", sagte al-Sajjani im saudischen Riad. Im Golf-Kooperationsrat sind Saudi-Arabien, Bahrain, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate und Oman zusammengeschlossen.

In Riad kam Westerwelle anschließend mit dem saudischen Außenminister Prinz Saud al-Faisal zusammen. Prinz Saud appellierte an China und Russland, ihre prosyrische Haltung zu ändern. In der Syrien-Frage gebe es inzwischen ein "fast globale Einigkeit". Der syrische Despot Baschar al-Assad begehe ein Massaker an seinem Volk. Aus dem GCC sind Forderungen nach einem militärischen Eingreifen in Syrien laut geworden; Saud forderte indirekt Waffenlieferungen an die syrischen Rebellen: "Es ist unmenschlich, dass wir uns das ansehen und den Syrern nicht erlauben, sich zu verteidigen."

+++ Regierungsangriffe überschatten Besuch von Annan +++

Westerwelle hatte zuvor den Jemen bereist und den dortigem Machtwechsel als Modell für eine Lösung des bürgerkriegsähnlichen Konfliktes in Syrien bezeichnet. Nach 33-jähriger autokratischer Herrschaft und monatelangen Protesten gegen sein Regime hatte Präsident Ali Abdullah Saleh im Februar die Macht an Abd-Rabbu Mansur Hadi übergeben. Mit Hadi und Außenminister Abubakr al-Kirbi sprach Westerwelle in der Hauptstadt Sanaa. "Jemen zeigt, dass eine politische Lösung, ein politischer Wandel möglich sind", sagte der Außenminister. "Es ist ein Signal an andere, die immer noch ihre Bürgerinnen und Bürger mit Gewalt unterdrücken", fügte Westerwelle mit Blick auf den syrischen Despoten hinzu. Mit Assad könne es in Syrien nach der Gewalt der vergangenen Monate keine Zukunft mehr geben.

Das Auswärtige Amt hat dem Jemen rund 270 Millionen Euro bereitgestellt. Westerwelle versprach weitere Hilfe bei der Stabilisierung, bei Demokratisierung und Entwicklung.