Freiwillige mit Krankenwagen und Hilfsgütern warteten vergeblich darauf, Zivilisten in dem eroberten Viertel der Stadt Homs zu versorgen.

Genf. Die blutigen Auseinandersetzungen in Homs gehen weiter. Trotz dringender Appelle haben die syrischen Behörden dem Roten Kreuz und dem Roten Halbmond auch am Freitag den Zugang zu notleidenden Menschen im Viertel Baba Amro der umkämpften Stadt Homs versagt. Freiwillige mit Krankenwagen und Hilfsgütern warteten vergeblich darauf, eine am Donnerstag in Aussicht gestellte Genehmigung zu erhalten, um Zivilisten in dem von der syrischen Armee eroberten Viertel der Stadt Homs versorgen zu dürfen. Das gab das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) Freitagabend in Genf bekannt.

"Es ist nicht zu akzeptieren, dass Menschen, die seit Wochen dringend auf Unterstützung angewiesen sind, immer noch keine Hilfe bekommen haben“, betonte IKRK-Präsident Jakob Kellenberger. Freiwillige Helfer des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes würden weiter in Homs ausharren und darauf hoffen, möglichst bald nach Baba Amro vorgelassen zu werden.

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Das Viertel war am Donnerstag von syrischen Truppen besetzt worden, nachdem sich Kämpfer der "Freien Syrischen Armee“ von dort zurückgezogen hatten. Nach unbestätigten Berichten, die beim UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR) in Genf eingingen, wurden in Baba Amro vom Militär Gräueltaten verübt. So sollen mindestens 17 Menschen Opfer von Massenexekution geworden sein.

Das IKRK äußerte sich nicht zu diesen Angaben. Das OHCHR erklärte, man versuche, die Angaben zu überprüfen, was aber kaum möglich sei, solange UN-Mitarbeiter keinen Zugang zu Baba Amro erhalten. IKRK-Präsident Kellenberger erneuerte den Appell der Organisation an alle beteiligten Seiten, eine tägliche zweistündige Waffenruhe zu vereinbaren, um in dieser Zeit humanitäre Hilfe zu ermöglichen. (dpa)