Mit der Festnahme der drei Terrorverdächtigen, die der al-Qaida-nahen Islamischen Dschihad-Union angehören sollen, rücken usbekische Islamisten verstärkt ins Blickfeld. Die Gruppe stammt aus dem zentralasiatischen Land und hatte zunächst nur nationale Ziele, wie den Sturz des usbekischen Präsidenten. Sie ging nach Angaben von Bundesanwältin Monika Harms aus der Islamischen Bewegung Usbekistans (IMU) hervor, die sich zu den Selbstmordanschlägen in der usbekischen Hauptstadt Taschkent 2004 bekannt hatte. Die IMU hat ihre Hochburg im Fergana-Tal, in dem auch die Stadt Andischan liegt. Dort hatten nach Darstellung der usbekischen Regierung Islamisten im Mai 2005 einen Aufstand organisiert, der von der Regierung blutig niedergeschlagen wurde. Laut Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat sich die Dschihad-Union "dem Netzwerk von al-Qaida in den letzten Jahren angenähert". Die Organisation hat sich nach Angaben von Harms im Zuge des globalen Dschihad unter anderem auch nach Europa ausgedehnt. Im Winter 2006 sei eine deutsche Zelle entstanden. US-Behörden hatten die Bundesregierung bereits Anfang des Jahres vor der Islamischen Dschihad-Union gewarnt, weil sie Anschläge auf US-Einrichtungen in Deutschland plane.