Hamburg. "Ich bin bereits im 71. Semester", sagt Erhard Göttlicher verschmitzt. Und der 64-Jährige hat immer noch Spaß an seinem Fach: Er ist Professor für Zeichnen und Medienillustration an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW). "Für mich einer der schönsten Berufe der Welt", erklärt der Diplom-Designer, der auch ein renommierter Maler ist.

Das Zeichnen ist seine Leidenschaft. "Es ist eine wunderbare Herausforderung, Bildwelten, die man im Kopf trägt, umzusetzen. Manchmal ist die Arbeit eine Qual, aber wenn man dann die Kurve kriegt, ist es toll." Er hat zahlreiche Illustrationen in Büchern und Zeitschriften veröffentlicht und stellt als realistischer Maler seine Werke aus.

Schon früh hat der gebürtige Österreicher ausgiebig gezeichnet. Nachdem er mit seiner Mutter als Sechsjähriger eine Dürer-Ausstellung besucht hatte, wollte er nur noch Maler werden. "Und das, obwohl in meiner Familie alle Mathematiker sind", sagt Göttlicher. Für ihn war der Weg an die Kunsthochschulen von Wiesbaden, Bielefeld, Kopenhagen und schließlich Hamburg, wo er bei namhaften Künstlern wie Alfred Hrdlicka studierte, der logische Weg, sein Talent zum Beruf zu machen.

Auch eine weitere Leidenschaft hinderte ihn daran nicht. "Bis zu meinem 24. Lebensjahr fuhr ich alpine Skirennen", erzählt der ausgebildete Skilehrer. In Hamburg trainierte er lange eine Mannschaft für die norddeutschen Hochschulmeisterschaften. Jetzt hat der Musikliebhaber ein neues Hobby: Lautsprecher bauen.

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