Hamburg. Wuchtige Männer, die wegen eines kleinen ovalen Balles übereinander herfallen: Was in Amerika längst ein populärer Sport ist, findet inzwischen auch in Deutschland immer mehr Anhänger. "American Football ist für mich vor allem eins: ein guter Ausgleich neben dem Studium, der mit überholten Vorurteilen wirklich überhaupt nichts zu tun hat", sagt Wirtschaftsstudent Clemens Sommerfeld.

"Finanziell allerdings wäre meine Zeit mit der Arbeit bei einer Fastfoodkette besser investiert", fügt er augenzwinkernd hinzu: Weil Football in Deutschland als Amateursport gelte, dürfe er als Spieler damit kein Geld verdienen, bedauert Clemens.

Dabei ist der 24-Jährige alles andere als ein Amateur. Seit Oktober 2010 ist er zusammen mit seinem Team, den Kieler Baltic Hurricanes, Deutscher Meister im Football. Auch im Studium läuft's richtig gut: Gerade hat der frisch gebackene Absolvent seinen Bachelor an der HSBA Hamburg School of Business Administration in BWL mit Schwerpunkt Logistik gemacht.

Dass Clemens nun vielleicht die Möglichkeit bekommt, 2011 für die Deutsche Nationalmannschaft zu spielen, bringt den Studenten ins Grübeln. "Schließlich wollen mein Bruder und ich jetzt in die Reederei meines Vaters einsteigen", sagt er. Mit 75 fest angestellten Mitarbeitern und einem vollen Terminkalender bliebe dann nicht mehr viel Zeit für seinen Sport. Auch, weil der eifrige Student noch weitere Pläne hat: "Als Nächstes möchte ich meinen Master machen."

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