Hamburg. "Wer Shipping studiert, ist immer verreist, fast auf der ganzen Welt", sagt Professor Orestis Schinas, 40, überzeugt. Seit zwei Jahren ist er Professor für "Shipping und Ship Finance" an der Hamburg School of Business Administration (HSBA) und weiß: "Die Chancen, nach dem Studium im Ausland zu arbeiten, liegen bei 100 Prozent."

Zurzeit absolvieren 27 Studenten das englischsprachige duale Studium in dieser Fachrichtung an der HSBA, das zu 70 Prozent aus BWL und zu 30 Prozent aus Finanzierung und Management von Schiffen besteht. "Sowohl die Hochschule als auch die Unternehmen hätten mehr Plätze im Angebot - doch dafür fehlen die Studenten", sagt Schinas bekümmert. Viele würden sich seit der Finanzkrise gegen ein solches Studium entscheiden. "Dabei braucht die Schifffahrtsbranche dringend eine neue Generation von Experten, die den technischen und wirtschaftlichen Fortschritt von der Pike an begleitet und erlernt haben." Schlechte Einstellungschancen sieht der Professor dabei überhaupt nicht - im Gegenteil: "Wer nächstes Jahr sein Studium beginnt, der ist doch erst 2014 fertig, da ist die Krise schon sechs Jahre her."

Das Privatleben von Schinas spielt sich an sieben Tagen im Monat in seiner Heimatstadt Athen ab, wo seine Frau mit den beiden vier Monate alten Zwillingsmädchen lebt. "Wenn ich bei ihnen bin habe ich ein ganz anderes Leben. Ich spiele, singe und tanze mit meinen Mädels." Im Sommer ziehen die drei zu ihm nach Hamburg.