Im Fall der ermordeten Mary-Jane suchte die Polizei am Fundort der Leiche weiter nach Spuren. Die Obduktion der Leiche ist abgeschlossen.

Zella-Mehlis/Suhl. Die im thüringischen Zella-Mehlis ermordete Mary-Jane kann beerdigt werden. Die von der Gerichtsmedizin Jena untersuchte Kinderleiche sei am Nachmittag von der Staatsanwaltschaft Meiningen freigegeben worden, teilte die Polizei Suhl am Mittwoch mit. Die gerichtsmedizinischen Untersuchungen seien damit jedoch noch nicht abgeschlossen. Deshalb könnten aus ermittlungstaktischen Gründen weiterhin keine Angaben zu den Todesumständen bekanntgegeben werden.

Polizei sucht erneut nach Spuren am Fundort der toten Mary-Jane

Derweil haben Suchtrupps der Polizei am Mittwoch erneut großflächig den Fundort der Leiche von Mary-Jane überprüft. „60 Beamte sind heute draußen im Gelände bei Zella-Mehlis, ohne Spürhunde“, sagte ein Sprecher der Polizei Suhl. Sie verstärkten die 50 Mitarbeiter der Sonderkommission. Der Leichnam der Siebenjährigen war am Sonnabend von Wanderern in einem Bach nahe der Stadt entdeckt worden. Die Erstklässlerin war am Freitag vom Hort nicht nach Hause gekommen.

Die Suche konzentriert sich weiter auf einen etwa 40 Jahre alten Mann, der nach Zeugenaussagen als „zeitweiliger Begleiter“ mit dem Mädchen kurz vor dessen Tod gesehen wurde. Der Mann wird mit Hilfe eines Phantombildes gesucht. Mehrere hundert Hinweise sind laut Polizei bisher aus dem gesamten Bundesgebiet zu dem Gesuchten sowie zu möglichen Autos eingegangen. Die Ermittler prüften mit den Kollegen aus anderen Bundesländern Hinweise und Spuren. Verschwunden ist noch immer der auffällige, signalrote Ranzen des Mädchens.

Die Polizei in Zella-Mehlis sucht zudem nach einer Wandergruppe. Sie soll aus sieben oder acht Personen bestehen und sich am vergangenen Freitag zwischen 19.30 und 20.00 Uhr in dem Waldgebiet aufgehalten haben, in dem später die Leiche des Kindes gefunden wurde. Nach ersten Erkenntnissen hatte die Gruppe einen Grillplatz in dem Wald angelaufen. Wohin die Wanderer dann gingen, sei unklar, hieß es.