Das Mädchen kam nicht von der Schule nach Hause. Dann wurde ihre Leiche in einem Bach gefunden. Die Polizei bestätigt Gewaltverbrechen.

Zella-Mehlis/Suhl. Nach dem gewaltsamen Tod der siebenjährigen Mary-Jane aus Zella-Mehlis in Thüringen sucht die Polizei mit Hochdruck nach dem Täter. Eine wichtige Rolle dabei spielt der rote Ranzen der Schülerin, der bisher noch nicht gefunden wurde. In der Heimatstadt des getöteten Mädchens ist unterdessen am Montag ein Trauergottesdienst in der Magdalenenkirche geplant. Dort wollen auch führende Vertreter der Stadt und der Landrat der Siebenjährigen gedenken. Mary-Jane war am Freitagnachmittag nicht von der Schule nach Hause zurückgekehrt. Am Sonnabend fanden Wanderer ihre Leiche in einem Bach unweit ihres Wohnhauses.

Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus, ohne weitere Details zu nennen. Offen bleibt etwa die Frage, ob es sich um ein Sexualdelikt handelt. Für Montagmorgen ist in Mary-Janes Schule eine Beratungsrunde geplant, in der es unter anderem um die Sicherheit der Schüler geht. Eltern hatten am Wochenende gesagt, sie würden ihre Kinder nicht mehr alleine nach draußen lassen.

Bürgermeister Karl-Uwe Panse (parteilos) hat seinen Urlaub wegen des Verbrechens unterbrochen. Am Dienstag sei eine Sondersitzung des Stadtrates mit einer Schweigeminute für Mary-Jane geplant, sagte er.

Das Mädchen lebte in der südthüringischen 12.000-Einwohner-Stadt zusammen mit seiner 28 Jahre alten Mutter in einem Plattenbau. Der Vater von Mary-Jane, der nicht in Thüringen wohnt, scheidet nach Angaben der Polizei als Tatverdächtiger aus. Zu Fragen nach der Todesursache, den Todesumständen und möglichen Tatverdächtigen wollte sich die Polizei bislang nicht äußern. Unklar ist auch noch, ob der Ort, an dem die Leiche gefunden wurde, der Tatort ist.