Tornado-Aufklärungsjets mit Wärmebildkameras sollen den vermissten Mirco aus Grefrath aufspüren. Der Zehnjährige wurde vermutlich mit einem dunklen Auto entführt.

Grefrath. An der Suche nach dem vermissten Mirco aus Grefrath wird sich jetzt auch die Bundeswehr mit Tornado-Aufklärungsjets beteiligen. Der Einsatz zweier Recce-Tornados des Aufklärungsgeschwaders 51 aus Jagel in Schleswig-Holstein war für Freitagnachmittag geplant. Das berichtete Major Kai Gudenoge von der Luftwaffe in Köln. Er wies damit Medienberichte zurück, wonach der Einsatz bereits abgeschlossen sei . Die speziellen Kameras der Jets können auch geringe Temperaturunterschiede im Gelände und frische Erdbewegungen aufspüren.

Die Jets würden binnen 20 Minuten ein Gebiet von 130 Quadratkilometern absuchen. Zusammen mit Hin- und Rückflug werde der Einsatz knapp zwei Stunden dauern. Die Auswertung der Aufnahmen werde voraussichtlich drei bis fünf Stunden in Anspruch nehmen. Die Aufnahmen sollen Hinweise auf den vermissten Jungen geben. Der Zehnjährige ist seit zwei Wochen verschwunden. Die Polizei hatte schon unmittelbar nach seinem Verschwinden Hubschrauber mit Wärmebildkameras eingesetzt. Sie hätten bei der Suche in hohen Maisfeldern aber nur eingeschränkt funktioniert.

+++ Tornado-Suche nach Mirco mit Wärmebildkameras +++

Unterdessen hat die Polizei neue Erkenntnisse zu dem dunklen Auto, mit dem Mirco vermutlich entführt wurde. Es soll am Abend der Entführung nach 22.00 Uhr eine Weile an der Wankumer Landstraße (L 39) einige Kilometer nördlich von Grefrath gestanden haben. Der Wagen habe in Fahrtrichtung Süden auf der westlichen Straßenseite an der Einmündung zu einem Feld- und Waldweg gestanden, sagte Polizeisprecher Willy Theveßen.

An der Stelle wollen die Ermittler nun ein Schild aufstellen, um weitere Informationen über das Auto zu erlangen. Bislang sind rund 1300 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, darunter auch einige „vielversprechende“, wie der Leiter der 80-köpfigen Sonderkommission „Mirco“, Ingo Thiel, gesagt hatte.

+++ Zur Website der Soko Mirco +++

Die Ermittler gehen davon aus, dass der Entführer in der Region am Niederrhein lebt. Er sei „der nette, unauffällige Nachbar von nebenan“. Daher sei jedes auffällige Verhalten für die Polizei wichtig. Auf einem Parkplatz in der Nähe der L 39 waren Mircos Sporthose und sein Polohemd entdeckt worden. Ob sich an der Kleidung auch Täter-DNA befindet, wird weiter untersucht.

Mirco war am Abend des 3. September auf dem Heimweg von einer Skater-Anlage verschwunden. Zuerst wurde sein Fahrrad gefunden, dann seine Hose. Die Ermittler gehen von einer Entführung in einem Auto aus.