Auch nach einer Woche gibt es keine heiße Spur von dem verschwundenen zehn Jahre alten Mirco. Am Donnerstag behinderte Regen die Suche .

Grefrath. Bei der Suche nach dem zehn Jahre alten Mirco aus Grefrath tappt die Polizei nach fast einer Woche weiter im Dunkeln. Auch eine erneute Ausweitung des Einsatzgebietes brachte am Donnerstag zunächst keine heiße Spur. Der Junge war am vergangenen Freitagabend auf dem Heimweg verschwunden. Die Polizei geht davon aus, dass er Opfer eines Verbrechens wurde. An diesem Freitag soll die Suche nur noch gezielt hinweisorientiert mit einer Hundertschaft fortgesetzt werden.

Nachdem die rund 1000 Helfer in den vergangenen Tagen ein 30 Quadratkilometer großes Gebiet nördlich von Grefrath erfolglos durchkämmt hatten, setzten sie die Suche Richtung Westen fort. Wegen des anhaltenden Regens am Niederrhein kamen die Suchtrupps nur langsam voran. „Vieles steht unter Wasser, es ist modderig und sumpfig“, sagte eine Polizeisprecherin. Konkrete Hinweise, dass Mirco hier gefunden werden könnte, gebe es nicht.

Auch mit Hilfe des Internets wird inzwischen intensiv nach Mirco gesucht. Die Initiative „Vermisste Kinder“ aus Hamburg ruft auf der eigenen Seite und im sozialen Netzwerk Facebook unter dem Titel „Deutschland findet Euch“ zur Mithilfe auf. Fast 6000 Nutzer haben sich das Profil des Jungen bereits angesehen. Auch ein Such-Portal aus den Niederlanden hat auf seiner Internetseite ein Foto von Mirco veröffentlicht.

Die Polizei in den nahe gelegenen Niederlanden sei über den Vermisstenfall informiert. Dort werde jedoch nicht nach dem Jungen gesucht. „Es gibt überhaupt keine Hinweise in Richtung Niederlande“, sagte die Polizeisprecherin. Bei der Suche nach Mirco werde „alles einbezogen, was seitens der Polizei zur Verfügung steht“. Ob inzwischen auch „Profiler“ an der Arbeit sind, wollte sie nicht sagen. Solche Spezialisten unterstützen die Ermittler durch den Vergleich von Spuren und Indizien in anderen Fällen.

Bisher gingen rund 300 Tipps bei den Ermittlern ein. Jedoch fehlte weiterhin der entscheidende Hinweis auf den Typ des dunklen Wagens, der am Freitagabend am Ortsausgang von Grefrath am Feldrand von Zeugen gesehen worden war. An dieser Stelle wurde später das Fahrrad des Zehnjährigen gefunden.

Bei der Suche hatten die Beamten in den vergangenen Tagen viele Gegenstände gefunden, die möglicherweise mit dem Verschwinden des Jungen im Zusammenhang stehen könnten. Sie würden nach Dringlichkeit kriminaltechnisch untersucht, so die Polizei.

Die Eltern des Hauptschülers und seine drei Geschwister werden von der Christengemeinde Krefeld, der sie angehören, betreut. Am Abend kamen in der Grefrather St. Laurentius-Kirche mehr als 300 Menschen zu einem ökumenischen Gebetsgottesdienst zusammen.