Wer am 3. September in Grefrath ein Auto gesehen hat, das besonders langsam fuhr, soll sich dringend bei der Soko Mirco melden.

Grefrath. Die Soko Mirco hat auch am Montag weiter nach dem seit dem 3. September vermissten Zehnjährigen aus Grefrath gesucht. Doch zehn Tage nach seinem Verschwinden gibt es immer noch keine heiße Spur vom Aufenthaltsort des Jungen. Die Polizei hat jetzt eine Grafik auf ihre Website gestellt, auf der der tatrelevante Bereich dargestellt ist. Die Soko bittet alle, die möglicherweise Beobachtungen gemacht haben, sich zu melden. Kommissionsleiters Ingo Thiel schreibt auf der Website: "Melden Sie jede Beobachtung der Kommission. Nehmen Sie keine eigene Bewertung vor in dem Sinne: Das wissen die ja schon!" Weiter heißt es: "Diese Einschätzung hätte in den letzten Tagen fast zu verheerenden Informationsverlusten geführt, als eine Zeugin genau dies annahm und somit wichtige Details nicht der Kripo meldete. Erst über Dritte erfuhren die Ermittler von den wichtigen Beobachtungen der Frau."

+++ Zur Website der Soko Mirco +++

Die Staatsanwaltschaft Krefeld setzte eine Belohnung von 5.000 Euro für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat und zur Ergreifung des Täters führen, aus.

Derzeit werden besonders dringend Zeugen gesucht, die am Freitagabend vor gut einer Woche auf der Landstraße 39 ein Fahrzeug mit auffälligem Fahrverhalten gesehen haben. Die Polizei geht derzeit davon aus, dass dort zum Zeitpunkt des Verschwindens von Mirco ein Auto auffällig langsam gefahren ist oder häufig gewendet hat. Am Montagnachmittag hat die Polizei zudem an der Stelle, wo Mircos Fahrrad gefunden wurde, ein Schild aufgestellt. Auf dem rund zwei Meter hohen Schild werden ebenfalls Zeugen gesucht, die dort am Freitagabend ein verdächtiges Fahrzeug gesehen haben.

Auch die Untersuchung der Gegenstände, die bei der Suchaktion in den vergangenen Tagen gefunden wurden, dauert nach Angaben des Sprechers an. Die Polizei hatte bereits am Freitag erklärt, dass weitere Sachen auf dem Parkplatz, auf dem Mircos Hose gefunden wurde , sichergestellt worden seien. Darunter waren den Angaben zufolge auch Kleidung für Kinder und Erwachsene. Sie werden derzeit noch auf ihren Zusammenhang mit dem Verschwinden von Mirco untersucht.

Die Polizei Mönchengladbach hatte am Montagmittag zudem eine Medienmeldung über angebliche Ermittlungspannen zurückgewiesen. Die Arbeiten der Polizei und das festgelegte Suchgebiet hätten sich immer am aktuellen Ermittlungsstand orientiert, sagte der Sprecher der Polizei Mönchengladbach, Willy Theveßen. Ein Kommissionsleiter hatte in der “Bild“ -Zeitung kritisiert, dass der Mülleimer, neben dem Mircos Hose gefunden wurde, am Dienstag vergangener Woche geleert und der Müll verbrannt wurde. Dadurch seien möglicherweise wichtige Hinweise für immer verloren.

Die Mönchengladbacher Polizei hat kein Verständnis für die Kritik. “Fest steht, dass unser Suchgebiet weit weg von dem im Westen von Grefrath gelegenen Mülleimer auf einem Parkplatz entfernt gelegen hat. Die Spürhunde haben die Fährte von Mirco im Norden Grefraths aufgenommen, und der Parkplatz gehörte nach Auskunft des Mobilfunkbetreibers nicht zu dem Bereich, wo Mircos Handy zum letzten Mal geortet wurde“, sagte Theveßen.

Erst einige Tage später habe die Polizei die Funkwabe des Handys selbst berechnet. Dabei hat sich laut Polizei gezeigt, dass das Gebiet rund 70 Prozent größer sei als vom Mobilfunkanbieter angegeben. Bei den neuen Berechnungen liege der Parkplatz in dem Gebiet. Theveßen kritisierte zudem den Kommissionsleiter. Der arbeite im Ruhrgebiet und habe somit keinen Einblick in die Ermittlungen vor Ort.

Die Polizei will in den kommenden Tagen mit rund 200 Polizisten nach dem Jungen suchen. Mirco war am 3. September zuletzt an einer Bushaltestelle in der Nähe einer Skater-Anlage in Grefrath gesehen worden. Von dort aus wollte er laut Polizei mit dem Fahrrad nach Hause fahren, kam aber nicht an.