Ein Polizist hatte kritisiert, dass die Müllabfuhr im Suchgebiet nicht gestoppt worden sei. Die Sporthose des Jungen wird untersucht.

Grefrath. Bei der Suche nach Mirco soll der Polizei eine möglicherweise folgenschwere Panne unterlaufen sein. Die Ermittler haben diesen Vorwurf aber zurückgewiesen. In den Medien hatte ein Polizist anonymm kritisiert, dass die Müllabfuhr im Suchgebiet nicht gestoppt worden sei. Mircos Hose war auf einem Parkplatz westlich von Grefrath neben einem Mülleimer entdeckt worden. Als die Spurensicherung dort Tage später eintraf, war der Müll bereits abgeholt und verbrannt.

„Der Parkplatz zählte zunächst nicht zum Suchgebiet“, betonte ein Polizeisprecher am Montag in Mönchengladbach. Der Bereich, in dem Mircos Handy zuletzt geortet wurde, sei vom Mobilfunkanbieter deutlich kleiner angegeben worden. Erst Nachmessungen hätten ergeben, dass das Handy auch im Bereich des Parkplatzes gewesen sein könnte.

Eine Mutter hatte die dunkelgraue Sporthose auf dem Parkplatz gefunden, für ihre eigenen Kinder mitgenommen und erst drei Tagem später bei der Polizei abgegeben. Auf der Hose wurde Mircos DNA entdeckt. „Unsere Leute haben noch nachts Mitarbeiter der Verbrennungsanlage aus dem Bett geklingelt, als das klar war“, sagte ein Polizeisprecher. Ob sich auch Spuren eines möglichen Sexualverbrechers an der Hose befinden, wurde am Montag im Landeskriminalamt in Düsseldorf weiter untersucht.

Neben der auf 80 Ermittler aufgestockten Sonderkommission „Mirco“ suchte am Montag erneut eine Hundertschaft der Polizei in dem rund 50 Quadratkilometer großen Suchgebiet nach Spuren des Zehnjährigen. In der vergangenen Woche hatten rund 1000 Polizisten mit einer der größten Suchaktionen in der Geschichte Nordrhein-Westfalens nach Mirco Wälder, Sümpfe und Felder durchkämmt.

Am Montag sollte an der Stelle, an der Mircos Fahrrad entdeckt und der Junge vermutlich entführt wurde, ein zweieinhalb Meter hohes Schild aufgestellt werden, um weitere Zeugenhinweise zu erhalten.