Kommentar

Die Columbia ist verloren. Die sieben Astronauten starben auf ihrem Rückweg aus dem All. Die Welt schaut gebannt auf Fernsehbilder, die ständig wiederholt werden. Die amerikanische Raumfahrt erlebt nach der Challenger-Explosion 1986 einen erneuten herben Rückschlag. Und die USA erleben nach den längst nicht verkrafteten Terroranschlägen vom 11. September abermals einen schweren Schock. Kritiker werden schnell die ganze Raumfahrt in Frage stellen. Ein allzu düsterer Schatten legt sich über die NASA. Bei allen möglichen Fehlern, die bei der Mission der Columbia geschehen sind, bei allen möglichen Problemen, die es sicherlich bei der amerikanischen Weltraumbehörde gibt, gilt es nun die Katastrophe genau zu untersuchen - und daraus für die Zukunft zu lernen. Auch wenn die Flüge der Space-Shuttles in den vergangenen Jahren mehr und mehr zur Routine wurden und vielfach von der Weltöffentlichkeit kaum noch beachtet wurden: Die bemannte Raumfahrt ist ein technisch enorm anspruchsvolles Unterfangen. Die Technik ist zwar weit entwickelt, perfekt wird sie aber wohl nie werden. In 41 Jahren bemannter Raumfahrt starben 21 Menschen. Bei den 113 Flügen der Space-Shuttles kam es in den vergangenen zwanzig Jahren zu zwei Katastrophen. Der Flug ins All ist für Mensch und Maschine nach wie vor eine Belastung bis an die Grenzen. Das Risiko fliegt von der ersten bis zur letzten Sekunde mit. Das müssen wir uns immer wieder bewusst machen. Und dennoch: Die Menschheit wird weiter nach den Sternen greifen. Der Drang ins Weltall wird auch nach der Katastrophe der Columbia ungebrochen bleiben. Denn die Menschheit lebt seit jeher von dem Drang, Neues zu entdecken und mehr zu begreifen.