Führten die Risse, die nach einem Bericht der israelischen Tageszeitung “Maariv“ auf dem linken Flügel zu sehen waren, zur Katastrophe?

Washington. War die Katastrophe, bei der am Sonnabend die amerikanische Raumfähre Columbia beim Landeanflug zerbrach und sieben Astronauten starben, bereits Tage vorher erkenbar? Die israelische Tageszeitung "Maariv" veröffentlichte gestern unter der Schlagzeile "Der Flügel des Todes" ein Foto vom linken Tragfläche der US-Raumfähre. Danach waren schon am fünften Tag der Weltraummission deutliche Risse am Flügel zu sehen gewesen seien. Das Bild wurde während einer Videoschaltung beim Gespräch zwischen Israels Ministerpräsidenten Ariel Scharon und dem israelischen Astronauten Ilan Ramon aufgenommen, berichtet die Zeitung. Die NASA bewertete auf Anfrage des Hamburger Abendblattes das Foto sehr zurückhaltend. Die Experten der US-Weltraumbehörde konzentrieren ihre Ursachenforschung der Columbia-Katastrophe bisher auf Schäden am Hitzeschild. NASA-Programm-Manager Ron Dittemore bestätigte gestern erste Vermutungen, dass ein Stück Isoliermaterial bereits beim Start am 16. Januar von einem der Außentanks abgerissen und gegen die linke Tragfläche geprallt sei. Er könne nicht ausschließen, dass dies zum Unglück beigetragen habe, sagte Dittemore. Wenige Minuten vor dem Desaster hätten mehrere Zeugen Shuttle-Teile abspringen sehen. Die Hinterbliebenen der Astronauten riefen gestern in einer Erklärung zur Fortsetzung der Weltraumforschung auf: "Obwohl wir zutiefst trauern (. . .), muss die wagemutige Erforschung des Weltraums weitergehen."