Nach dem Absturz einer Air France-Maschine in den Südatlantik wurden nun auch ein Triebwerk und die Bordcomputer an die Oberfläche geholt.

Paris. Nach den beiden Flugschreibern haben Bergungsfachleute nun auch ein Triebwerk und die Bordcomputer des vor zwei Jahren verunglückten französischen Passagierflugzeugs im Atlantik gefunden. Das Bergungsschiff „Ile de Sein“ habe den sogenannten Avionik-Bereich der Air-France-Maschine mit den Bordcomputern und weiteren Steuergeräten in 3900 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund ausfindig gemacht, teilte die französische Luftfahrtermittlungsbehörde (BEA) am Montagabend mit. Wenn die Computer noch verwertbar seien, könnten sie „zusätzliche Informationen“ über den verunglückten Flug liefern, erklärte BEA-Leiter Jean-Paul Troadec.

Die Ermittler hatten Anfang des Monats die beiden Flugschreiber des Airbus' geborgen, der aus bislang unbekannter Ursache auf dem Flug von Brasilien nach Frankreich ins offene Meer gestürzt war. Bei dem Unfall starben 228 Menschen, darunter 28 Deutsche.

Ein Marineschiff habe die beiden mittlerweile versiegelten Flugschreiber am Sonnabend von der „Ile de Sein“ abgeholt und liefere sie am Mittwochmorgen in Französisch-Guyana ab, das nördlich von Brasilien an der Nordküste Lateinamerikas liegt. Von dort sollten der Stimmrekorder und der Flugdatenschreiber zum Sitz der Ermittlungsbehörde am Pariser Flugplatz Le Bourget gebracht werden, kündigte die BEA an.

Die Ermittler wissen noch nicht, ob sie die Geräte mit den genauen Aufzeichnungen des Unglücksfluges nach der langen Zeit noch auswerten können. Sollten die Informationen nicht mehr lesbar sein, könnten die Ermittler an dem jetzt geborgenen Triebwerk vielleicht ablesen, in welchem Zustand es vor dem Aufprall auf dem Atlantik war, sagte BEA-Chef Troadec.

Die Ermittler hatten in der vergangenen Woche auch zwei Leichen aus dem Wrack des Airbus A330 geborgen . Nach dem Absturz in der Nacht zum 1. Juni 2009 hatten die Ermittler nur etwa fünfzig Tote bergen können, die im Meer trieben. (afp)