Nach dem Absturz einer Air France-Maschine sind zwei Flugschreiber aus dem Atlantik geholt worden. Jetzt sollen die Leichen geborgen werden.

Paris. Nach der Bergung der beiden Flugschreiber der vor knapp zwei Jahren abgestürzten Air France-Maschine im Atlantik sollen in Kürze auch die Leichen in dem Wrack geborgen werden. Die Aktion werde „in den kommenden 24 bis 48 Stunden“ beginnen, verlautete es aus Ermittlungskreisen. Es sei allerdings fraglich, ob der Bergungseinsatz erfolgreich verlaufen werde, weil die Toten schon seit Juni 2009 am Meeresgrund lägen. Frankreichs Verkehrsministerin Nathalie Kosciusko-Morizet hatte zuvor erklärt, die Bergung des Wrackteils sowie der Leichen könne in drei Wochen oder einem Monat beginnen.

Ein Tauchroboter hatte das Innere eines großen Wrackteils des Air France-Flugzeugs am Meeresgrund fotografiert. Auf den Bildern war zu sehen, dass einige tote Passagiere noch angeschnallt auf ihrem Platz sitzen. Fachleute halten die Bergung für sehr schwierig: Die Leichen seien wegen der niedrigen Temperaturen und des wenigen Sauerstoffs in mehreren Kilometern Tiefe am Meeresgrund zwar vergleichsweise gut erhalten. Sobald sie aber an die Oberfläche kämen, dürften sie sich relativ schnell zersetzen. Anders als für die Bergung von Flugdatenschreiber und Stimmenrekorder der Unglücksmaschine ist für die Bergung der Leichen nicht die französische Flugermittlungsbehörde Bea, sondern die französische Justiz zuständig.

Am Sonntag war der Flugdatenschreiber, die sogenannte Black Box, der Airbus-Maschine aus dem Meer geholt worden, am Montag der Stimmenrekorder, der die letzten Gespräche und Geräusche im Cockpit aufzeichnet. Die Bea erhofft sich von den Funden die Aufklärung des Flugzeugabsturzes, bei dem die 228 Insassen ums Leben gekommen waren, unter ihnen 28 Deutsche. Noch ist aber unklar, ob die Daten noch lesbar sind. (afp)