Perisic besorgt erst die Dortmunder Führung, fliegt dann mit Gelb-Rot vom Platz. Owomoyela trifft in der Bremer Drangphase zum 2:0.

Bremen. Der deutsche Meister Borussia Dortmund hat den Weg zurück in die Erfolgsspur gefunden. Zum Auftakt des 9. Spieltages der Fußball-Bundesliga besiegten die Schwarz-Gelben Werder Bremen mit 2:0 (1:0). Der Erfolg im Weserstadion war für die Borussen der verheißungsvolle Auftakt in richtungsweisende Wochen. Trotz langer Überzahl gelang es den gut in die Saison gestarteten Bremern nicht, gegen die Dortmunder zum Erfolg zu kommen. Während der BVB sein drittes Spiel in Folge gewann, musste Werder nach dem 2:3 gegen Hannover seine zweite Pleite in Folge hinnehmen.

Fünf Tage vor dem vorentscheidenden Champions-League-Spiel bei Olympiakos Piräus schossen Ivan Perisic (42. Minute) und der Ex-Bremer Patrick Owomoyela (71.) die Gäste zum ersten Erfolg gegen Bremen seit fast fünf Jahren. Nach der Gelb-Roten Karte gegen Perisic (47.) rannten die bis dahin zu Hause schadlosen Bremer fast eine Halbzeit lang erfolglos auf das Dortmunder Tor an.

„Es hat gepasst, ich glaube es war verdient“, freute sich BVB-Coach Jürgen Klopp über den dritten Ligasieg in Serie. „Wir hatten uns gewünscht, dass die Tabelle heute Abend so aussieht. Das lässt uns die nächsten Aufgaben entspannter angehen.“ Für Dortmund war es das erste von sieben Pflichtspielen binnen 22 Tagen. „Das ist eine große Enttäuschung“, meinte Werders Trainer Thomas Schaaf über den gestoppten Höhenflug seines Teams. „Wir haben es in der zweiten Halbzeit viel zu schlecht gemacht, wir haben immer wieder die selben Fehler in Überzahl gemacht und uns zu lange am Ball aufgehalten. Die Überzeugung im Abschluss war nicht da.“

Es könne ein „interessanter offensiver Schlagabtausch“ werden, hatte Klopp vor Anpfiff vermutet – und er behielt recht. Obwohl zunächst die großen Torchancen fehlten, sahen die Zuschauer eine rasante Partie, in der beide Teams aus der Defensive schnell nach vorne spielten. Nach dem unglücklichen Rückstand drängte Bremen mit einem Mann mehr auf das gegnerische Tor, blieb jedoch nach vier Heimsiegen zum Auftakt erstmals ohne Punkt vor eigener Kulisse.

Auf Dortmunder Seite glänzte erneut Jung-Nationalspieler Mario Götze und brachte mit seinen Tempo-Dribblings den Bremer Abwehrverbund um Rückkehrer Naldo mehrfach in Bedrängnis. Werders Innenverteidiger stand erstmals seit 17 Monaten wieder in der Startformation und bot nach vier Kurzeinsätzen in dieser Saison eine solide Vorstellung. „Er hat ein deutliches Signal gegeben“, begründete Schaaf die Nominierung des Brasilianers.

Während es den Dortmunder Vorstößen zu Beginn noch an Zielstrebigkeit mangelte, kamen die Bremer dank ihrer technischen Raffinessen mehrfach gefährlich zum Abschluss. Nach feiner Hackenvorlage von Marko Marin verzog Angreifer Markus Rosenberg, der für Marko Arnautovic nach dessen Roter Karte auflief, per Drehschuss (26.) nur knapp.

Auf der anderen Seite reichte dem Titelverteidiger ein Geniestreich von Perisic zur Führung. Der BVB-Neuzugang tanzte Sokratis aus und hämmerte den Ball aus halblinker Position am machtlosen Werder-Schlussmann Sebastian Mielitz, der erneut den rotgesperrten Tim Wiese vertrat, vorbei unter die Latte.

Nach der missglückten Grätsche von Perisic gegen Sokratis übernahm Bremen endgültig das Kommando. Dortmund zog sich zurück, bei Bremen verzettelte sich allerdings besonders Marin immer wieder. Den gefährlichsten Versuch von Lukas Schmitz (66.) fälschte Owomoyela zur Bogenlampe ab, die jedoch von der Latte knapp vor die Torlinie sprang.

Der Ex-Bremer sorgte bei seinem Premieren-Auftritt in dieser Saison mitten in der stärksten Drangperiode des Gegners für die Entscheidung. Dabei stand allerdings Robert Lewandowski im passiven Abseits. „Man stimmt sich vor der Saison mit den Schiedsrichtern ab über bestimmte Szenen. Es ist die große Schwierigkeit, wenn es jede Woche anders bewertet wird“, klagte Schaaf. Klopp stimmte zu: „Das kann man auch wegpfeifen.“