Im Idealfall könne man sogar Rekordmeister Bayern München angreifen, erklärte Bremens Klubchef Klaus Allofs. Realistisch oder Größenwahn?

Bremen. Werder Bremen sieht sich nach dem guten Saisonstart in der Fußball-Bundesliga auf dem besten Weg zurück zu alter Stärke. Manager Klaus Allofs formulierte vor dem Spiel am Sonntag gegen Hertha BSC (17.30 Uhr) das Saisonziel „internationaler Wettbewerb“. Wenn alles optimal laufe, könne der Tabellenzweite sogar Bayern München im Kampf um den Titel gefährlich werden.

„Bayern ist der große Favorit. Wenn sie nichts falsch machen, werden sie Meister. Aber man hat letzte Saison gesehen, dass es Mannschaften gibt, die es ausnutzen können, wenn Bayern Fehler macht. Wenn unsere Entwicklung so weiter geht, könnte es auch in diese Richtung gehen“, sagte Allofs am Freitag. Realistisches Ziel sei aber die Qualifikation für den Europapokal, den Werder nach der katastrophalen Vorsaison erstmals seit acht Jahren verpasst hatte.

Angesichts des Aufschwungs sieht Allofs auch die Chance, Torjäger Claudio Pizarro über das Vertragsende im kommenden Jahr hinaus an Werder zu binden. „Die Voraussetzungen sind gut. Claudio fühlt sich wohl. Das hängt aber auch davon ab, wie die Saison verläuft“, sagte Allofs. Für Vertragsgespräche sei es aber noch „viel zu früh.“

Nach sechs Spielen rangiert der Vorjahres-13. mit 13 Punkten zwei Zähler hinter Rekordmeister Bayern München auf Platz zwei. Kritiker halten jedoch vor, dass die vier Saisonsiege gegen Kaiserslautern, den HSV, Freiburg und Hoffenheim allesamt gegen Klubs des Mittelfelds oder der unteren Tabellenhälfte zu Stande kamen. In Leverkusen kassierte die Schaaf-Elf die einzige Saisonpleite (0:1). Trainer Thomas Schaaf sieht dennoch Verbesserungspotenzial: „Wir sind noch nicht da, wo wir leistungsmäßig hinwollen.“ Gegen Berlin am Sonntag kehrt Mittelfeldspieler Marko Marin nach überstandenen muskulären Problemen in die Startelf zurück. (dpa)