Die Partie Bosnien gegen Türkei vom 9. September 2009 steht unter Betrugsverdacht. Das Spiel endete 1:1, sollte aber eine andere Wendung nehmen.

Frankfurt/Main. Im Zuge des größten Wettskandals der europäischen Fußball-Geschichte ist erstmals auch ein Spiel der Qualifikation für die WM 2010 in Südafrika unter Verdacht geraten. Nach Informationen von Spiegel TV soll die Wettmafia geplant haben, Einfluss auf das WM-Qualifikationsspiel zwischen Bosnien und der Türkei am 9. September 2009 (1:1) zu nehmen.

Demnach sollte dieses Spiel eine andere Wendung nehmen. Das soll jedenfalls aus Ermittlungsakten der Bochumer Staatsanwaltschaft hervorgehen. Angeblich wurden im Zuge der Ermittlungen Telefonate abgehört, in denen darüber gesprochen worden sein soll, wie die Partie zwischen Bosnien-Herzegowina und der Türkei manipuliert werden könnte. Ob oder wie die Partie letztlich beeinflusst wurde - darüber soll sich in den Akten allerdings nichts finden.

Der Fußball-Weltverband FIFA wollte sich auf Nachfrage von Spiegel online grundsätzlich nicht zum Thema Wettskandal äußern und verwies auf die Sondersitzung des Exekutivkomitees am 2. Dezember in Kapstadt. FIFA-Präsident Joseph S. Blatter hatte diese Sitzung kurzfristig anberaumt, die Exekutive will sich dort auch mit den Folgen des Wettskandals in Europas Fußball beschäftigen.