Theo Zwanziger fordert lebenslange Strafen für Schiedsrichter, Strafen für involvierte Spieler müssten differenziert betrachtet werden.

Frankfurt/Main. DFB-Präsident Theo Zwanziger will im Zuge einer lückenlosen Aufklärung des Wettskandals vor allem gegen möglicherweise involvierte Schiedsrichter harte Strafen aussprechen. «Sollte ein Schiedsrichter verwickelt sein, kann es für ihn nur eine lebenslange Strafe geben, denn ihm wird man nie mehr vertrauen können», sagte Zwanziger der Sport Bild. Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel hatte zuletzt berichtet, dass auch ein Referee des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in den Betrugsskandal verwickelt sein soll.

Die Sanktionen für die in den Manipulationsskandal verstrickten Spieler sollen dagegen laut Zwanziger an der Schwere der Schuld bemessen werden. «Ein Spieler, der Spielmanipulationen in Zusammenarbeit mit der Wettmafia praktisch als Geschäft betrieben hat, muss natürlich härter bestraft werden als ein Spieler, der einmal 2000 Euro kassiert hat, und dies jetzt glaubwürdig bedauert», äußerte Zwanziger.

Der 64-Jährige bestätigte zudem wie schon am vergangenen Samstag beim Deutschen Turntag in Koblenz, dass ihn der größte Manipulationsskandal in der Geschichte des europäischen Fußballs nicht kalt erwischt habe. «Nein, mich hat das nicht überrascht. Ich war als Mitglied des UEFA-Exekutiv-Komitees inoffiziell schon seit Monaten über die Tatsache informiert, dass es sehr konkrete Ermittlungen und eine enge Zusammenarbeit zwischen der Staatsanwaltschaft Bochum und der UEFA gibt», sagte Zwanziger.