Jubiläumsausstellung: 100 Jahre Künstlergruppe “Brücke“. Schloß Gottorf zeigt die frühe Druckgrafik der Expressionisten.

Zum Abschluß des Jubiläumsjahres anläßlich der Gründung der Künstlergruppe "Brücke" 1905 beleuchtet die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen die Anfänge der Künstlergruppe mit einer Ausstellung zur frühen Druckgrafik. Gezeigt werden Holzschnitte, Lithographien und Radierungen vor allem von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff aus reichen Beständen des Berliner Brücke-Museums. Einerseits zeigen die Blätter, die aus den Jahren 1904-09 stammen, wie konsequent die Künstler damals nach neuen Stil- und Ausdrucksformen suchten, andererseits aber auch, woher sie wichtige Anstöße und Anregungen nahmen. So sind die Einflüsse des Jugendstils, der mit Künstlern wie Otto Gußmann in Dresden ein wichtiges Zentrum hatte, leicht auszumachen. Prägend waren hier vor allem die elegante, floralen Vorbildern entlehnte Linienführung sowie die Reduzierung der Darstellung auf die wichtigsten Bildelemente, was die Ausdruckskraft enorm erhöhte.

Aber auch die damals sehr populären japanischen Farbholzschnitte beeinflußten die "Brücke"-Künstler, denen es zuallererst darum ging, für ihr eigenes Erleben einen unmittelbaren künstlerischen Ausdruck zu finden. Durch die fernöstlichen Grafiken angeregt, wagten sie außergewöhnliche Formate und unkonventionelle Bildausschnitte. Wichtige Inspirationen erfuhren die Künstler, deren Stil am Anfang noch recht homogen war, von Edvard Munch. Wie der norwegische Maler begannen auch die "Brücke"-Mitglieder etwa 1907, ohne Vorzeichnung ins Holz zu schnitzen.

  • Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf, 24837 Schleswig, bis 5. 2. 2006, di-fr 10-16, sbd/ so 10-17 Uhr geöffnet.