“Absprachen missachtet“: NRW-Innenminister und Polizei gehen in die Gegenoffensive

Duisburg. Zu wenig Ordner, zu späte Öffnung des Geländes, Missachtung des eigenen Sicherheitskonzepts: Nach den Vorwürfen von Loveparade-Macher Rainer Schaller gegen die Polizei ging deren Chef gestern in Düsseldorf in die Gegenoffensive. Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) sagte, die Verantwortung für die Geschehnisse auf dem Festgelände trage allein der Veranstalter. Dieser habe Absprachen nicht eingehalten.

So sei wegen des Besucheransturms vereinbart worden, die Eingangsschleusen, für die Ordner des Veranstalters verantwortlich waren, zu sperren. Dies sei nicht geschehen, sodass immer mehr Menschen in den engen Tunnel und auf die Rampe zum Festivalgelände drängten, sagte Jäger. Dagegen hatte Loveparade-Chef Schaller bisher betont, die Einsatzleitung der Polizei habe die Schleusen öffnen lassen.

Vergleichsweise glimpflich ging der Innenminister mit der Verwaltung in Duisburg um. Auf welcher Grundlage die Stadt die Loveparade genehmigt habe, müsse sie selbst erklären, sagte Jäger, der Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) nicht mit einem Wort erwähnte. Die Massenpanik, die auf der Veranstaltung am Sonnabend ausbrach, hatte 21 Todesopfer gefordert. Mehr als 500 Menschen wurden verletzt.