Es war etwa 1.30 Uhr, Heiligabend in der Geburtskirche in Bethlehem, dort wo Jesus Christus geboren worden sein soll.

Es war etwa 1.30 Uhr, Heiligabend in der Geburtskirche in Bethlehem, dort wo Jesus Christus geboren worden sein soll. Jedenfalls war die Kirche übervoll, mit Menschen aus aller Welt, Schwarze, Weiße, Nonnen, Mönche, Priester, Pilgerer, deutsche christliche Jugendliche, Inderinnen. Die ganze christliche Weltgemeinde war zusammen. Als ich mich umdrehte und hinter mir einen Japaner entdeckte, dem die Tränen übers Gesicht liefen. Er war wirklich erschüttert, vom Glauben erschüttert, und er schien so glücklich zu sein, hier dabei gewesen zu sein. Einem drei Stunden Gottesdienst, der um 22.30 mit lateinischer Messe begann und Viertel vor zwei nach der Mitternachtsmesse zu Ende war.

Es war schwer überhaupt rein zu kommen, Tickets wurden verlost, Glück hatte also wer dabei war. Ich hatte kein Ticket, bin aber mit Hilfe eines armenischen Priesters rein gekommen. Es war aufregend, schließlich kam sogar Mahmud Abbas, Präsident der Palästinensichen Autonomiegebiete in den Gottesdienst, um den Christen Respekt zu zeigen. Alles lief friedlich, draußen vor der Kirche wurde der Gottesdienst live übertragen und Sicherheitskräfte kontrollierten den Platz. Ein bisschen Frieden, hinter der Mauer zwischen Jerusalem und Bethlehem, zwischen Israel und dem Westjordanland.