Weltbekannt und immer wieder gleich lautend, von Hamburg bis Tel Aviv, die Weisheit, dass Busfahrer keine einfachen Menschen sind.

Er schrie mich richtig gehend an. Und das auch noch vor meinem Gast. Von wem die Rede ist? Dieses Mal nicht vom Taxi-Fahrer, sondern noch schlimmer von einem Busfahrer. Die zweite Spezies Mensch, die überall auf der Welt gleich zu ticken scheint. Also, er sagte: "Draußen bleiben!" Ich fragte, "Wieso?". Zu dumm die Frage. Man widerspricht einem Busfahrer nicht. Aber der Bus stand ja schon da, an der richtigen Haltestelle, die Tür war auch schon offen und der Busfahrer machte nichts außer seinen breiten Busfahrersitz warm zu halten. "Weil der Zugang noch nicht erlaubt ist!" Er wurde richtig laut. Und drängte mich mit seiner Stimme wieder aus seinem Bus raus, den ich schon mit einem Fuß betreten hatte. Er reagierte, als ob ich ihm auf den Fuß getreten hätte. Und so hatte ich dann auch Mitleid und ging wieder raus.

Als der Bus jetzt wieder gänzlich gäste-rein war, erhob sich der Busfahrer und bewegte sich langsam durch sein Wohnzimmer. Er schaute in jede Sitzreihe. Einzige Beute seiner Reinigungstour: eine leere Cola-Dose. Dann setzte er sich wieder auf seinen Platz. Ich wartete, er wartete, genau so wie die anderen Leute, die inzwischen auch warteten. Zehn Minuten. Dann nickte er kurz. Ich durfte rein. Ich setzte mich auf einen Cola-Dosen-freien Platz zwei Reihen hinter ihm. Während der Fahrt hupte er ein Taxi fast von der Fahrbahn, öffnete die Tür seines Busses und pöbelte den Taxifahrer an. Ach ja, hätte ich dem Taxifahrer gern gesagt, er meint es doch nicht so. Das ist das Busfahrer-Gen, er kann nichts dafür, das kommt mit der Einstellung. Das ist nur die weltbekannte Busfahrer-schlechte-Laune, das ist in Hamburg auch nicht anders.