Der einzige Überlebende erzählte, sie seien von der Drogenmafia hingerichtet worden, weil sie sich geweigert hätten, für sie zu arbeiten.

Mexiko City. 72 tot aufgefundene Migranten sind laut mexikanischen Medienberichten von der Drogenmafia hingerichtet worden, weil sie sich weigerten, für die Verbrecher zu arbeiten. Der einzige Überlebende des Massakers auf einer Ranch, ein 18-jähriger Ecuadorianer, sagte laut den Berichten vom Donnerstag, den Opfern seien die Augen verbunden worden. Dann seien sie an Händen und Füßen gefesselt worden. Anschließend hätten die Täter das Feuer eröffnet, als die Männer und Frauen an einer Wand aufgereiht standen.

Der Ecuadorianer überlebte als einziger schwer verletzt, konnte aber einen nahen Militärposten alarmieren. Er sagte aus, dass er bereits am Montag habe fliehen können. Er habe sich bei dem Massaker tot gestellt.

58 Männer und 14 Frauen San Salvador, Honduras, Brasilien und Ecuador hatten keine Chance, die Bluttat zu überleben, die sich bereits am Sonntag ereignet haben soll. Nach einem Bericht der Tageszeitung „Reforma“ war die Migrantengruppe bereits in der vergangenen Woche von Unbekannten entführt worden. „Wir waren ungefähr 75 und mit einem Lastwagen Richtung USA unterwegs“, sagte der junge Überlebende. In der Nähe des Tatorts, einer Ranch bei der Ortschaft San Fernando im Norden des Bundesstaates Tamaulipas, seien sie mit Gewalt aus dem Lkw gezerrt worden. „Sie verlangten unser Geld, dann boten sie uns für 1000 Dollar Arbeit in ihrer Organisation an“, berichtete er weiter. Die Täter hätten sich als Mitglieder der Drogenbande „Los Zetas“ ausgegeben.

Menschenhandel ist in der Region zu einem lukrativen Geschäft geworden, in dem auch die Drogenkartelle mitmischen. Nach Erkenntnissen der Behörden nehmen die Drogenkartelle die Migranten zunehmend als Geiseln, um deren Familien zu erpressen. Oder sie versuchten, die meist jungen Männer und Frauen dazu zu bringen, für sie zu arbeiten. Rund 10.000 Menschen aus Mittel- und Südamerika wurden vergangenes Jahr in Mexiko auf ihrem Weg in die USA entführt.