In einem Schacht in einer Mine im Süden Mexikos sind 55 Leichen gefunden worden. Es handelt sich vermutlich um Opfer der Drogenmafia.

Mexiko-Stadt. Aus einem 150 Meter tiefen Schacht einer Mine im Süden Mexikos haben die Behörden 55 Leichen geborgen. Die Staatsanwaltschaft korrigierte am Montagabend frühere Angaben, denen zufolge dort sogar 77 Leichen entdeckt worden seien.

Die Behörden gehen davon aus, dass der Luftschacht von der Drogenmafia benutzt wurde, um die Körper von Ermordeten verschwinden zu lassen. Er gehört zu der Gold- und Silbermine La Concha in der Nähe von Taxco de Alarcón im Bundesstaat Guerrero.

In dem Massengrab waren Ende Mai zunächst 20 Leichen entdeckt worden. Bei weiteren Nachforschungen fanden Ermittler bis zum Sonntag insgesamt weitere 35 Tote, die an Händen und Füßen gefesselt waren. Die Leichen wurden den Angaben zufolge in den vergangenen sechs Monaten in den Schacht geworfen. Die Behörden rechnen damit, dass es drei bis vier Wochen dauern könnte, sie zu identifizieren.

Guerrero ist einer der mexikanischen Bundesstaaten, die am stärksten vom Kampf der Drogenkartelle um lukrative Schmuggelrouten betroffen sind. Der Fundort der Leichen befindet sich rund 150 Kilometer südlich von Mexiko-Stadt. Im mexikanischen Drogenkrieg starben seit Ende 2006 bereits fast 23.000 Menschen.