Die Beamten sollten die Ermordung von 72 illegalen Einwanderern aufklären. Die Opfer hatten sich geweigert, für eine Drogenbande zu arbeiten.

Nuevo Laredo. Zwei nach dem Massaker an 72 illegalen Einwanderern im Nordosten Mexikos verschwundene Ermittler sind tot aufgefunden worden. Wie die Staatsanwaltschaft im Bundesstaates Tamaulipas mitteilte, wurden die Leichen eines Vertreters der Staatsanwaltschaft und eines leitenden Polizisten am Dienstag in der Ortschaft Méndez etwa 50 Kilometer von der Stadt San Fernando enfernt entdeckt.

Auf einer Farm nahe San Fernando hatte die Polizei Ende August nach einem Feuergefecht mit mutmaßlichen Drogenschmugglern 72 Leichen gefunden. Bei den Opfern handelte es sich um illegale Einwanderer aus Mittel- und Südamerika, die in die USA wollten. Nach Angaben des einzigen Überlebenden, eines 18-jährigen Ecuadorianers, hatten sie sich geweigert, für die in der Region aktive Drogenbande „Los Zetas“ zu arbeiten und waren daraufhin von den Drogenhändlern erschossen worden. Die beiden mit der Tat betrauten Ermittler waren vor zwei Wochen in der Nähe der Farm spurlos verschwunden.

Mehrere Kartelle liefern sich in Mexiko eine blutige Auseinandersetzung um die lukrativen Schmuggelrouten in die USA, seit 2006 fielen dem Drogenkrieg fast 28.000 Menschen zum Opfer. Die mexikanische Regierung setzt mehr als 50.000 Polizisten und Soldaten im Kampf gegen die Drogenbanden ein.