In Spanien kommt es zu Ausschreitungen. In Australien werden über 60 Menschen festgenommen

Madrid/Sydney. Eine Woche nach Beginn des Irak-Kriegs dauern die weltweiten teils gewaltsamen Proteste gegen den US-geführten Feldzug an. In der spanischen Hauptstadt Madrid bewarfen rund 100 Jugendliche die Polizei mit Eiern und Flaschen, einige Dutzend Demonstranten in Barcelona schlugen die Schaufenster eines Kaufhauses ein, wie Journalisten vor Ort am Mittwoch berichteten. Die australische Polizei nahm nach eigenen Angaben mehr als 60 Demonstranten fest, davon allein 45 in Sydney. Bei Ausschreitungen in Libanon wurden nach Angaben der Behörden etwa 20 Menschen verletzt, die Polizei nahm 15 Menschen fest. In Pakistan gab es mehrere Dutzend Kundgebungen gegen den Krieg. Nach einer friedlichen Kundgebung in Madrid mit einigen zehntausend Teilnehmern gingen rund 100 teilweise vermummte Menschen auf die Polizei los, begleitet von den Pfiffen der verbliebenen Demonstranten. In der Küstenmetropole Barcelona versammelten sich nach Angaben der Stadtverwaltung rund 26.000 Studenten zu einer Kundgebung. Den Veranstaltern zufolge waren es 40.000. Ein Teil der Demonstranten warf mit Steinen und Eiern auf den Sitz der Präfektur, wie Reporter vor Ort berichteten. Erstmals richtete sich ein Teil der wütenden Proteste in Spanien auch gegen König Juan Carlos. Mehrere Demonstranten bezeichneten den Monarchen auf Schildern als "Strohkönig" und kritisierten seine Passivität im Irak-Konflikt. In Barcelona bewarfen rund 300 wütende Demonstranten einen Vertreter der regierenden Volkspartei (PP) mit Eiern, Tomaten, Flaschen und Mülltüten. Die Sicherheitskräfte in Sydney wurden nach eigenen Angaben aus einer Menge von etwa 2000 demonstrierenden Schülern und Studenten heraus mit Steinen, Golfbällen, Murmeln, Flaschen und Stühlen beworfen. Drei Beamte seien leicht verletzt worden. Bei den Randalierern habe es sich um Jugendliche arabischer Herkunft gehandelt, erklärte die Polizei. In Brisbane gab es fünf Festnahmen, in Perth zwölf - dort schleuderten Demonstranten Tomaten, Farbe und Urin auf das US-Konsulat. Bei gewaltsamen Protesten im Norden Libanons wurden etwa 20 Menschen verletzt, unter ihnen fünf Polizisten. Die Einsatzkräfte gingen in Tripoli mit Schreckschüssen und Wasserwerfern gegen die Menge vor, nachdem etwa 200 der insgesamt rund 3000 Teilnehmer versucht hatten, ein amerikanisches Fast-Food-Lokal zu plündern.