Autor Marc Levy schickt in seinem Bestseller zwei Liebende auf eine fesselnde Odyssee durch Kunstszene und Halbwelt.

Die Liebe ist eine Himmelsmacht. Ein antiquierter Satz. Doch es scheint, als sehnten sich auch die Leser heute nach Geschichten, die ihnen den Glauben an die ewige Liebe zurückgeben. "Bis ich dich wiedersehe" ist so eine Geschichte.

Marc Levy, mit vier Millionen Gesamtauflage auch meistverkaufter Autor des vergangenen Jahres in Frankreich, erzählt von einer unbedingten Liebe: Jonathan, Kunstkritiker aus Boston, soll ein Werk des russischen Malers Vladimir Radskin auf seine Echtheit prüfen. Aus diesem Grund fliegt er nach London, zu einer Galeristin namens Clara. Zu ihr fühlt er sich von der ersten Sekunde an mit solcher Macht hingezogen, als wäre er ihr schon einmal begegnet. Vielleicht ist er das ja. Auch die junge Frau scheint verwirrt von dem Amerikaner, der doch in drei Wochen seine Bostoner Verlobte heiraten soll. Jonathan und Clara machen sich an die Arbeit: Ist das Gemälde wirklich echt? Ihre Suche führt sie auf eine europaweite Odyssee, in deren Verlauf sich merkwürdige Begebenheiten häufen. Sind die Dinge so, wie sie scheinen, oder zieht jemand im Hintergrund die Fäden? Eine seltsame Melancholie legt sich auf die Beteiligten, deren Grund in einer längst vergangenen Zeit liegt. Die Personen erfüllen, alle auf ihre Art, ihr Schicksal.

Levy hat eine altmodisch anmutende Liebesgeschichte geschrieben, die zugleich ein Krimi im Kunstmilieu ist. Die Details der Handlung hat er akribisch recherchiert, im Louvre ließ er sich von Kunstexperten verdeckte Maltechniken erklären. "Ich erzähle Lügen, aber auf die wahrscheinlichste Art", sagt der scheue Autor. Levys Roman entfaltet, wenn auch nach langatmigem Beginn, einen merkwürdigen Sog. Der Roman um Wirklichkeit und Täuschung, um Dejà-vu und Seelenwanderung, fand in Frankreich auf Anhieb 500 000 Leser. Jetzt ist er auf deutsch erschienen.

Marc Levy: Bis ich dich wiedersehe. Knaur, 301 Seiten; 16,90 Euro.