Der Vierfachmord im baden-württembergischen Eislingen bleibt rätselhaft: Ein 18-Jähriger soll in der Nacht zum Karfreitag seine Familie erschossen...

Eislingen. Der Vierfachmord im baden-württembergischen Eislingen bleibt rätselhaft: Ein 18-Jähriger soll in der Nacht zum Karfreitag seine Familie erschossen haben. Andreas H. alarmierte aber selbst die Polizei. Obwohl er bestreitet, etwas mit der Tat zu tun zu haben, verdächtigt ihn die Polizei.

Der 18-Jährige und ein Freund (19) hatten die Familie, einen Heilpraktiker (57), seine Frau (55) sowie zwei Töchter im Alter von 22 und 24 Jahren, erschossen aufgefunden. Der Sohn sowie der 19-Jährige sitzen in Untersuchungshaft. Den Verdacht gegen die Freunde begründete Polizeisprecher Rudi Bauer mit den "Gesamtumständen der Tat" und Indizien. Dabei untersuchen die Beamten einen ungeklärten Waffendiebstahl aus dem Tresor des Schützenvereins, dem der 18-Jährige angehörte.

Doch mit jedem neuen Indiz wird der Fall mysteriöser: Die Polizei rätselt über den Tathergang und das Motiv. Die kleinkalibrige Tatwaffe fehlt. Die Polizei prüft nun, ob der Einbruch im Schützenverein mit der Bluttat in der idyllischen Kleinstadt in Verbindung steht. Diebe hatten sich im vergangenen Oktober auf unbekannte Art und Weise Zugang zum Vereinsheim verschafft. Dort stahlen sie rund 20 Waffen. Weil es damals so gut wie keine Spuren gab, konnten die Täter nicht ermittelt werden. Es besteht der Verdacht, dass sie sich im Gebäude ausgekannt haben.

Der 18-Jährige hatte am Karfreitag kurz vor Mittag das Rote Kreuz verständigt und angegeben, er habe seine Familie tot aufgefunden. Er selbst habe bei dem Freund übernachtet. Laut Bauer standen die Schüler beim Eintreffen der Polizei "total aufgelöst" im Flur der Wohnung. "Es gab keine Einbruchsspuren, es wurde nichts aus der Wohnung gestohlen und nichts durchwühlt", sagte Bauer. Die Lage der Toten lasse darauf schließen, dass die Familie nicht von Unbekannten überrascht wurde: Die Leiche des Vaters wurde im Flur gefunden, die seiner Frau im Bad und die der Töchter lagen im Dachgeschoss.