Auch nach der Festnahme von zwei Verdächtigen bleibt der Mord an einer Familie im schwäbischen Eislingen mysteriös. Der 18-jährige Sohn und sein 19-jähriger Freund leugnen die Tat. Gegen die jungen Männer erließ das Landgericht Ulm am Samstag Haftbefehl. Von der Tatwaffe fehlt weiter jede Spur. Auch das Motiv ist unklar.

Auch nach der Festnahme von zwei Verdächtigen bleibt der Mord an einer Familie im schwäbischen Eislingen mysteriös. Der 18-jährige Sohn und sein 19-jähriger Freund leugnen die Tat, wie ein Polizeisprecher am Sonntag sagte. Gegen die jungen Männer erließ das Landgericht Ulm am Samstag Haftbefehl. Von der Tatwaffe fehlt weiter jede Spur. Auch das Motiv ist unklar.

Die Männer stehen in Verdacht, den 57-jährigen Heilpraktiker, seine zwei Jahre jüngere Frau und die beiden Töchter im Alter von 22 und 24 Jahren erschossen zu haben. Die Opfer starben an einer Vielzahl von Schüssen aus einer Kleinkaliberwaffe. Der 18-Jährige selbst alarmierte am Karfreitag die Polizei. Einbruchspuren wurden an der Wohnung nicht gefunden.

"Wir müssen uns auf die Indizien verlassen", sagte Polizeisprecher Rudi Bauer am Sonntag. Die beiden Verdächtigen haben inzwischen Anwälte. Die Ermittlungen am Tatort wurden unterdessen abgeschlossen. Die Beamten der 30-köpfigen Sonderkommission "Familie" warten laut Bauer noch auf detaillierte Obduktionsberichte und Waffengutachten.

Der 18-Jährige ist Mitglied in einem Schützenverein in Eislingen. Auf ihn sind aber keine Waffen eingetragen. In der Familie gab es nur ein Luftgewehr. Die Polizei befragt zudem das Umfeld von Täter und Opfern. Bauer sagte, die Nachbarn hätten nichts mitbekommen.

In dem Mehrfamilienhaus in der Friedhofstraße in Eislingen lebten die Opfer in einer Maisonette-Wohnung. In dem Haus wohnen noch drei weitere Parteien. Im Erdgeschoss befindet sich die Praxis des getöteten Heilpraktikers.

Die Beamten werten auch den Computer des Sohnes aus. Ob darauf auch Gewaltspiele installiert waren, konnte die Polizei am Sonntag noch nicht sagen. Sowohl der 18-Jährige als auch sein Freund waren der Polizei vor dem Verbrechen nicht als Straftäter bekannt. Der Sohn der Familie ging auf ein Gymnasium in der Nachbarstadt Göppingen. Seine Schwestern waren Studentinnen.

Es ist das zweite Mal innerhalb weniger Wochen, dass die Region Stuttgart von einer Bluttat erschüttert wird. Am 11. März erschoss der 17-jährige Tim K. an seiner früheren Schule in Winnenden und in einem Autohaus in Wendlingen 15 Menschen und sich selbst.