Segeln. Jasmin und Maximilian starten bei der Optimisten-EM in Portugal. U18 - alles über Jugendsport

Hamburg. Pullover, Segel, Süßigkeiten. Jasmin Mainka aus Ochsenwerder legt die Stirn in Falten. Im Kopf geht die 13-Jährige noch einmal ihr Gepäck durch. Nur nichts vergessen. Die Reise mit Kleinbus und Wohnwagen ins belgische Niewport und per Flugzeug weiter nach Portugal ist kein Urlaub. Zuerst gehts ins Trainingslager, dann weiter zur Europameisterschaft der Optisegler. Mit Familie Mainka fährt der 15-jährige Maximilian Dohse aus Othmarschen. Die beiden Nachwuchssegler haben sich als erste Hamburger für eine Opti-EM qualifiziert. Regatta statt Sommerferien: "Ich find's toll, es ist so, als wenn man auf Klassenreise fährt", sagt Jasmin. Jasmins Opti, eine kleine, etwas eckig wirkende Jolle, wird aufs Dach des Autos geschnallt. Das zweite Boot bezieht seinen Platz im Wohnwagen. Dann kann die Zehn-Stunden-Fahrt nach Niewport beginnen. Für die beiden Gymnasiasten ist es die erste Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb. Im Ausland gesegelt sind beide aber schon. Maximilian, der für den Norddeutschen Regatta Verein startet, in Südfrankreich, Jasmin vom Segelclub Vierlande in Italien. "Dort ist das Wasser wärmer", sagen sie. Ein nicht zu verachtender Vorteil, da das Kentern beim Segeln dazugehört. "Wenn man im Wasser liegt, ist die Regatta ja nicht zu Ende", sagt Jasmin - Boot aufrichten, weiter gehts. Jasmin Mainka segelt zu Hause auf dem Hohendeicher See, der direkt ans Grundstück grenzt. "Wenn kein Wind ist, ist das hier aber wie ein Ententeich", sagt sie. Das Heimrevier von Maximilian ist die Alster. "Bis dahin brauche ich eine halbe Stunde mit dem Rad", erzählt er. Erst vor zwei Jahren kam er zum Regattasegeln. Diese Saison ist für ihn mit 15 Jahren schon die letzte im Optimisten. Dann tauscht er das Einsteigerboot gegen den so genannten 420er ein. Maximilian Dohse ist amtierender Hamburger Opti-Meister. Jasmins Vorzeige-Platzierung ist ein 62. Platz bei der deutschen Meisterschaft. Qualifiziert haben sich Jasmin und Maximilian bei Ausscheidungen in Kiel, Wismar und Warnemünde. Für die Europameisterschaft, die vom 20. Juli bis 3. August in Tavira (Portugal) stattfindet, wünschen sich die Hamburger Starkwind. "Raushängen bringt am meisten Spaß", erklärt Maximilian, und Jasmin ergänzt: "Wenn viel Wind ist, muss man die Füße im Boot unterhaken und sich übers Wasser hängen, damit man nicht umkippt." Jasmin hält zu Hause Wüstenrennmäuse. Weil die nicht mitkönnen, reist eine Glücksmaus aus Stoff mit. Maximilian holt eine knallgelbe Stoffbanane aus der Tasche. "Die habe ich auf dem Dom gewonnen und meinem besten Freund geschenkt, jetzt hat er sie mir zurückgeschenkt, als Glücksbringer", sagt er. Gibts auch Tricks, die einen schneller segeln lassen? "Man kann das Boot mit Schleifpapier behandeln", sagt Maximilian. "Oder den Opti mit Spüli einreiben, damit er besser gleitet", sagt Jasmin. Na dann: Mast- und Schotbruch!