U 18 - Porträt

Hamburg. Die Freude weicht ihr nicht aus dem Gesicht. Selbst nach größten Anstrengungen hat das kleine Mädchen immer noch ein Lächeln auf den Lippen. Auch nach 5000 harten Metern behält die elfjährige Jule Aßmann ihr kindlich, fröhliches Gemüt. Und deshalb wird für sie der Zehntel-Marathon (4,2195 km) am heutigen Sonnabendmorgen rund um das Messegelände am Fernsehturm auch keine Hürde sein. Im Vorjahr belegte sie in ihrer Altersklasse souverän Platz eins.

"Ich laufe einfach gern, mir macht das unheimlich viel Spaß", sagt Jule. Vor mehr als zwei Jahren hat sie mit dem Laufen begonnen. Zuerst mit dem Vater im Urlaub im Schwarzwald - einfach nur so aus Lust und Laune. "Ich glaube, das Lauftalent habe ich von meinem Papa geerbt", sagt Jule. So gehört sie bereits jetzt zu den besten weiblichen Läuferinnen Deutschlands, und das sogar in höheren Jahrgangsstufen. Mit ihrer Zeit von 19:12 Minuten über 5000 Meter wird Jule in der Bestenliste des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) bei den 14-jährigen Mädchen auf dem sechsten und bei den 15-jährigen auf dem neunten Platz geführt. Außerdem hält sie in ihrer Altersklasse W 10 die Bestleistungen über 800, 2000 und 5000 Meter.

Um ihr jetzt schon hohes Niveau zu halten, trainiert Jule in der Leistungsgruppe fünfmal pro Woche 45 bis 60 Minuten mit ihren Freunden von der Laufgemeinschaft Glinde. Die war im vergangenen Jahr besonders erfolgreich und gewann nicht nur zwei Kreis-Schülercups, sondern auch den Stormarn-Pokal mit insgesamt 22 Kreismeistertiteln. Und wenn Jule danach immer noch nicht ausgelastet ist, "trainiere ich mit meinem Papa", der für sie auch Laufpartner sei.

Für ihre Trainer ist Jule bereits in ihrem jungen Alter ein Ausnahmetalent im Laufsport. Die Gymnasiastin, Lieblingsfächer Mathematik und Sport, verhält sich vor den Wettkämpfen schon dementsprechend professionell. "Ich passe inzwischen ein bisschen darauf auf, was ich esse. Vor den Läufen gibt es meistens Nudeln oder Bananen." Eine Lieblingsdistanz hat Jule auch schon. "Je länger die Strecken sind, desto besser ist das für mich. Am liebsten sind mir die 5000 Meter."